Das Leben gesehen (1. Johannes 1,1-4)

Im ersten Abschnitt des 1. Johannesbriefs (Verse 1-4) sind mir vor allem 2 Worte ins Auge gestochen. Diese 2 Worte werden in nur 4 Versen jeweils 3 Mal wiederholt und stehen so extrem betont diesem ersten Abschnitt voran.

Das erste Wort ist sehen und das zweite Wort Leben.

Es heißt: 
...was wir mit unseren Augen gesehen haben...vom Wort des Lebens"
...und das Leben ist offenbart worden"
...und wir haben gesehen...das ewige Leben, das bei dem Vater war"
...was wir gesehen und gehört haben, verkündigen wir auch euch".

EINE SPANNENDE KOMBINATION

Irgendwie eine spannende Kombination, oder? Wer packt schon Leben und sehen so zusammen? Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

Und genau das ist es, was mich an diesen ersten Versen des 1. Johannesbriefs so fasziniert: Hier geht es nicht um irgendwelche philosophischen, theoretischen, abstrakten religiösen Überlegungen und Gedankengebäude über Gott. 
Sondern Johannes tritt mit dem Anspruch auf, dass er und einige andere mit "dem Leben" sinnlich (gesehen) in Berührung gekommen sind. Das Leben ist ihm nahe gekommen. So nahe, dass er nicht anders kann, als davon zu berichten. 

Es war zu real, zu verändernd, zu schockierend, zu echt, zu transformierend, als das er es für sich behalten könnte. Er muss darüber schreiben. Er muss davon erzählen. Er muss es weitergeben.

Warum? 
Weil er dem Leben tatsächlich persönlich begegnet ist.

UNSERE SEHNSUCHT NACH LEBEN

Ich glaube, dass wir uns alle zutiefst nach Leben sehnen. Nach echtem Leben. Nach Lebendigkeit. Nach sprudelnder Energie. Nach kraftvoller Motivation. Nach Wachheit. Nach Da-Sein. Nach Leben eben.

Johannes hat diese Leben er-lebt. Nicht in seinem Kopf. Nicht in sich. Es ist ihm als Gegenüber entgegengetreten. Er hat es plötzlich gesehen. Das Leben war eine Person. JESUS.

Seit er dem Leben in Person begegnet ist, ist alles anders. Sein Leben hat sich auf den Kopf gestellt. 
Und deshalb "muss" er einfach diesen Brief schreiben. Er muss uns an seiner Begegnung teilhaben lassen. Er muss uns wissen lassen, wo das Leben zu finden ist. Er wird es in den nächsten Kapiteln immer wieder neu sagen: Das Leben ist in einer ganz bestimmten Person. Ja, das Leben ist eine Person.

UNGEWOHNT ODER DOCH BEKANNT?

Hört sich das ein bisschen abgefahren an?

Ich glaube, dass uns das, was Johannes beschreibt gar nicht so unbekannt ist. 
Ein Schatten davon, was er erlebt hat, kennen wir auch. 

Es passiert uns immer, wenn wir mit einem Menschen zusammen sind und nach dem Zusammensein das Gefühl haben, dass wir irgendwie inspirierter, lebendiger sind als vorher. Wir haben das Gefühl, wie wenn von der anderen Person etwas Gutes rüberschwappt auf uns. Etwas, das uns ins Leben reinführt. 

Ist es nicht so, dass uns manche Menschen irgendwie "lebendiger" vorkommen als andere? Und wenn wir mit ihnen zusammen sind, werden wir davon angesteckt und das fühlt sich gut an. Oder es konfrontiert uns mit unserer eigenen Un-Lebendigkeit und wir meiden diese Person fortan.

Wie auch immer, ich glaube dass Johannes sowas Ähnliches mit Jesus erlebt hat. Nur eben hoch 100.

Er hat es GESEHEN. Und was man gesehen hat, kann man nicht mehr leugnen. Und so erzählt er uns von diesem Leben.

Und wir dürfen zuhören. Und uns anstecken lassen. :-)


Mein Blog und wie es damit weitergeht

Nach gut 2 Monaten bloggen und über 40 Posts, ist es mir in letzter Zeit immer mehr so gegangen, dass ich um gute, inhaltsreiche Posts ringen musste. 

Ich hab mich dann gefragt, woran das liegt, bin aber nicht wirklich weitergekommen. Ein Gespräch mit meiner Frau hat mir dann die Augen geöffnet.

Dazu hole ich kurz ein wenig aus:

JEDER HAT EINE LEIDENSCHAFT 

Ich bin davon überzeugt, dass jeder von uns eine ganz bestimmte Leidenschaft ins Herz gelegt bekommen hat. 
Jeder hat Dinge, die ihn ganz natürlich interessieren. Es ist das, wofür du dich nicht anstrengen musst, Interesse zu generieren. Die Neugier, die Leidenschaft, der Entdeckergeist ist einfach da. Für manche ist das Zeichnen, für andere Schach, Dinge verkaufen, Lieder schreiben, Hunde, Politik, usw. 
Das, was uns begeistert, wofür unser Herz wirklich schlägt, wofür wir tiefe Leidenschaft haben, kann sehr unterschiedlich sein. Die verschiedenen Studiengänge spiegeln finde ich ganz gut wieder, was Menschen alles interessieren kann. Und das ist noch lange nicht alles...

KENNST DU DEINE LEIDENSCHAFT?

Der erste Schritt besteht dann darin, dass wir uns darüber bewusst werden, was eigentlich unsere, ganz persönliche Leidenschaft ist. Oft liegt diese Leidenschaft vergraben unter vielen Erwartungen von Eltern, der Gesellschaft, Verwandten, Partnern, Arbeitskollegen oder auch Enttäuschungen. Aber wenn wir uns wirklich auf die Suche machen, werden wir schneller als wir denken auf das stoßen, was uns immer wieder neu interessiert und begeistert.

LEBST DU DEINE LEIDENSCHAFT AUS?

In einem zweiten Schritt geht es dann darum, diese Leidenschaft auszuleben, in ihr zu leben, sie zu gestalten, zu entdecken und das eigene Leben darum zu bauen. 

Ich stelle mir unsere persönliche, Gott gegebene Leidenschaft wie eine Quelle frischen Wassers vor. Da sprudelt es die ganze Zeit. Niemand kann diese Quelle zum Versiegen bringen. Es sprudelt Interesse, Ideen, Kreativität, Neugier.

Die Frage ist dann, wie nahe wir an dieser Quelle leben. 
Umso weiter weg, desto mehr fühlt sich unser Leben an, als wäre es irgendwie eigentlich gar nicht unser Leben. Es fühlt sich fremd, fremdbestimmt an. 
Umso näher wir an unserer Quelle sind (d.h. unser Leben nach dem ausrichten, was uns begeistert), desto erfüllter, lebendiger fühlen wir uns und desto leichter fällt es uns, morgens aufzustehen und loszulegen. Es fühlt sich dann irgendwie "richtig" an, als würden wir wirklich "unser" Leben leben.

WAS DAS MIT MEINEM BLOG ZU TUN HAT

Was hat das jetzt alles mit meinem Blog zu tun?

Nach dem Gespräch mit meiner Frau ist mir bewusst geworden, dass meine Blog-Posts bisher zwar nicht völlig vorbei an meiner Quelle waren, aber doch eher am Rand meiner wahren Leidenschaft. 

Das habe ich vor allem dadurch gemerkt, dass ich mich zunehmend anstrengen musste, interessante Inhalte hervorzubringen. 

Meine Konsequenz ist deshalb, dass ich in Zukunft mehr über das schreiben werde, wo der Kern meiner, ganz persönlichen Leidenschaft liegt.

MEINE LEIDENSCHAFT

Das, wofür ich brenne und wozu mich niemand antreiben muss - seit vielen Jahren - ist und bleibt die Theo-Logie, Griechisch für "Die Rede von Gott". 
Ich finde alles, was mit Gott zu tun hat, einfach unglaublich spannend und kann tun, was ich will, es zieht mich immer wieder dahin zurück.

Es gibt keinen Ort, an dem mehr von Gott erzählt wird, über Gott geredet und nachgedacht wird, als in der Bibel. Deshalb habe ich 7 Jahre Theologie studiert und schreibe jetzt eine Doktorarbeit über Paulus. 
Die Schätze, die es in dieser Bibliothek (66 Bücher in der Bibel) zu heben gibt, sind unendlich. Unendlich zahlreich, unendlich schön, unendlich spannend und unendlich relevant.

EINE SORGE

Vielleicht hatte ich auch ein bisschen Schiss, die Theologie, Gott, Jesus zum expliziten Thema dieses Blogs zu machen. Weil ich weiß, dass viele mit unangenehmen Erfahrungen oder großen Vorurteilen zu diesem Thema kommen. Außerdem ist es nicht gerade en vogue öffentlich über seinen Glauben zu sprechen.

DIE ZUKUNFT DIESES BLOGS

Nichtsdestotrotz werde ich es wagen, in Zukunft hier mehr über das zu schreiben, was der Kern meiner Leidenschaft ist.
Mein Ziel ist es dabei, möglichst verständlich, alltagsnah und relevant über Bibeltexte, theologische Gedanken, Glaubens-Fragen zu schreiben. Auch weil ich den Graben zwischen meiner begeisternden Erfahrung mit diesen Themen und der Erfahrung der Langeweile, Verstaubtheit, Irrationalität oder sogar Fundamentalismus vieler, überbrücken will.

Auf eine Art und Weise wird es inhaltlich also (zumindest in nächster Zeit) etwas enger, aber ich hoffe, dass gerade in der Konkretheit das Potential liegt, sich erst recht wiederzufinden und dadurch weiterzukommen.

Am Ende ist dieser inhaltliche Shift auf jeden Fall die einzige Option für mich, wenn dieser Blog auf lange Zeit Bestand haben soll. :-)

Gehst du mit mir auf die Reise? Hast du Bock dich herausfordern zu lassen, neue Gedanken zu denken?

Ich bin auf jeden Fall ready to rumble! :-)

Und nochmal das Ende

Schon vor knapp einem Monat habe ich darüber gebloggt, wie entscheidend das ENDE einer Sache, Situation, Begegnung ist (hier: Das Ende). 

In den letzten Wochen habe ich immer mal wieder auf dieses Phänomen geachtet und bin erstaunt, an wievielen Stellen es mir begegnet.

Deshalb wollte ich dazu nochmals ein paar Takte schreiben. :-)

Das Beispiel schlechthin für die Wichtigkeit des Endes einer Sache sind für mich die letzten WM-Spiele. 

Nehmen wir mal z.B. das Spiel USA gegen Portugal gestern.
Vor dem Spiel gab es folgende Ausgangsposition: Portugal darf auf keinen Fall verlieren. Sonst sind sie draussen. Ein Unentschieden bringt auch nicht viel, da sie dann nicht aus eigener Kraft weiterkommen koennen. Nur ein Sieg kann sie  wirklich glücklich machen. 
Für die USA sah die Situation ganz anders aus: Ein Unentschieden wäre eigentlich schon eine gute Sache, denn dann würde im nächsten Spiel ein Unentschieden gegen Deutschland zum Weiterkommen reichen.

Das Spiel war dann hochspannend. Portugal führt bis zur Mitte der 2. Halbzeit mit 1:0. Dann gleicht die USA aus. Kurz darauf schiesst Dempsey die USA in Führung, 2:1. Die USA können ihr Glück kaum fassen. Das wäre seit 1930 erst das zweite Mal, dass man mit zwei Siegen in ein WM-Turnier gestartet wäre. Man waere mit 6 Punkten Erster der Gruppe und sicher für das Achtelfinale qualifiziert. Das Spiel ist fast vorbei. Die Auswechselspieler machen sich schon für den Jubel bereit. Die Nachspielzeit wird angezeigt: 5 Minuten. 1 Minute vergeht, 2,3,4, Minuten. Jetzt einfach nur ruhig bleiben. Und dann bekommt Ronaldo den Ball. In der 95. Minute. Er flankt. Auf den Kopf seines Mitspielers und drin ist das Ding. Das 2:2. Ein paar Sekunden später pfeift der Schiri ab.

Was dann passiert, ist psychologisch einfach kurios: Obwohl die USA-Spieler jeden Grund hätten, sich mega zu freuen, sind sie total niedergeschlagen. Völlig unlogisch eigentlich, oder? 
Sie haben über 90 Minuten super gespielt. Haben einen Rückstand aufgeholt, haben 1 Punkt geholt, aber all das ist plötzlich vergessen. Warum? Weil nunmal das was für unsere Wahrnehmung einer Situation wirklich zählt, das ENDE ist. 

Die Amerikaner hätten so viel Momentum und Selbstvertrauen aus diesem Spiel mitnehmen können, aber wegen dem Ende wird es jetzt sogar manche Spieler eher runterziehen. 

Beim Fußball begegnet mir dieses Phänomen ständig. Egal, wie gut man das ganze Spiel über gespielt hat - wenn man am Ende noch ein dummes Tor kassiert, fällt es einem sehr schwer, sich zu freuen bzw. man geht wahrscheinlich sogar eher niedergeschlagen nach Hause. 

Mein Punkt heute ist: Wenn wir uns dieser Dynamik im Klaren sind, können wir ihr bewusst entgegensteuern. Einerseits indem wir auf ein angenehmes ENDE einer Situation, Begegnung, Feier, Fußballpartie, Beziehung, Reise... besonders Acht geben. Und andererseits, indem wir uns im Fall eines unangenehmen Endes die positiven Aspekte der Sache bewusst vor Augen malen, damit wir uns nicht über einen z.B. zum Großteil gelungenen Restaurant-Besuch ärgern, nur weil die Kellnerin  am Ende beim Bezahlen unfreundlich war. 

Eine schöne Woche euch und viel Grüße aus London,
Nikolai

Meine letzten 5 Hörbücher und wie ich sie fand

Ich finde es immer sehr interessant zu hören, was Leute gerade lesen oder hören und deshalb kommt hier mal eine Liste meiner letzten 5 Hörbücher + Bewertung:

1. Josh Waitzkin: The Art of Learning. An Inner Journey to Optimal Performance













Hammer Buch. Große Empfehlung. Ich habs noch nicht ganz fertig gehört, aber was ich bis jetzt gehört hab, ist genial! Der Typ war mit 7 Jahren amerikanischer Schach-Meister und hat in den nächsten 10 Jahren so ziemlich alles, was man im Schach gewinnen kann, gewonnen. Dann hat er sich dem Kampfsport zugewendet und ist dort in seiner Disziplin Weltmeister geworden.

Das Buch ist vom Autor sehr gut gesprochen. Die Sprache ist intelligent. Der Inhalt ist inspirierend, spannend und weise.

2. Barry Schwartz: The Paradox of Choice. Why More is Less


Die Grundthese des Buches ist, dass es angesichts der vielen Optionen bei Entscheidungen nicht darum geht, die beste Entscheidung zu treffen, sondern eine Entscheidung, die gut genug ist, meinem Standard zu genügen.

Das Thema an sich finde ich extrem spannend, aber das Buch war eher langweilig.

Ich hab jetzt schon einige Bücher von Psychologen gelesen/gehört und die Aneinanderreihung von Versuchsergebnissen finde ich nur dann weiterführend, wenn die Ergebnisse dann spannend zusammengeführt werden.
Das war in diesem Buch nicht immer der Fall.

Den Sprecher fand ich sehr unnatürlich und abgehackt.

Wer Barry Schwartz zusammengefasst mitnehmen will, schaue sich auf YouTube mal einen Vortrag von ihm an.

3. Ann Handley/C.C. Chapman: Content Rules. How to Create Killer Blogs, Podcasts, Videos, Ebooks, Webinars (and More) that engage Customers and Ignite your Business


Ging leider gar nicht. 

Sehr langweilig, weil man irgendwie sich vorher schon alles selbst denken konnte. Keine neue Erkenntnisse oder Einsichten. Viel Blah, Blah, Blah. 

Die beiden Sprecher (ich glaub es sind die Autoren) hören sich eher unprofessionell an.

4. Marshall B. Rosenberg: Was dir deine Wut sagen will. Das verborgene Geschenk unseres Ärgers entdecken


Super Buch!!

Hab's zwei Mal gehört. Der Titel sagt ja schon sehr viel über das Thema. Rosenbergs Analyse der Wut und vor allem des Ursprungs der Wut ist GENIAL. Ich hab viel von dem Buch gelernt und Rosenberg begleitet mich sowieso schon eine Weile.

Das Buch ist kurz und gut gesprochen.

Dicke Empfehlung!

5. Ian Morgan Cron: Chasing Francis. A Pilgrim's Tale


Inhaltlich geht es um eine Wiederentdeckung des Lebens und der Theologie von Franz von Assisi (12. Jahrhundert), Gründer des Franziskaner-Ordens. 

Assisi fasziniert mich schon seit Längerem, vor allem seine Fröhlichkeit und Freude am Glauben. Insofern hab ich mir viel von dem Buch erhofft.

Cron verarbeitet seine enttäuschende Erfahrungen mit dem amerikanisch-westlichem Mega-Church-Christentum in diesem Buch. Seine befreiende Begegnung mit der Assisischen Theologie arbeitet Cron in Roman-Form auf.

Und genau da liegt das Problem. Hätte er ein Sachbuch geschrieben, wäre es bestimmt gut geworden. Aber ich finde nicht, dass Cron Roman-Schreiber-Qualitäten hat. Es wirkt alles ein bisschen konstruiert und zu sehr in Roman-Form gepresst. Außerdem ist die Handlung relativ absehbar.

Fazit: Eher nicht.

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Was waren deine letzten Hörbücher? Kannst du mir was empfehlen? Würde mich sehr interessieren!

Viele Grüße,
Nikolai

Nehmen wir uns ein Beispiel an den WM-Stars!

Seit einigen Tagen läuft die WM. Endlich. Gestern hat Deutschland (mal wieder) einen grandiosen Turnier-Start hingelegt. 

Nachdem ich nun schon einige Spiele gesehen habe, fasziniert mich bis jetzt vor allem eine Sache.

Dazu will ich kurz ein bisschen ausholen.

DIE ANGST DAVOR, FEHLER ZU MACHEN

Was ich immer wieder bei vielen Leuten wahrnehme, ist eine große Angst davor, Fehler zu machen. Oft wollen wir möglichst fehlerlos durchs Leben gehen. Weil wir Angst haben, kritisiert, verspottet, ausgelacht, ausgegrenzt zu werden. Oder wir haben Angst vor langfristigen, negativen Folgen.

Das ist ein Dilemma. Viele von uns haben nämlich die Leidenschaft in ihrem Herzen, sich in einem bestimmten Bereich zu investieren (z.B. Start-Up-Unternehmen, Musik-Business, Selbstständigkeit, Coaching, Künstlerisches, Leistungssport, Mode-Welt usw.), wissen aber, dass sie in diesem Bereich definitiv nicht perfekt sein werden, sondern viele Fehler machen werden. 

Und was machen wir deshalb oft? Wir halten uns davon fern. Wir wagen es nicht. Wir wollen uns keine Blöße geben, keine Fehler zeigen und lassen es deshalb lieber bleiben. 

Diese Mentalität sehe ich vor allem bei uns Deutschen weit verbreitet. 

DIE EXPERIMENTIER-MENTALITÄT DER AMERIKANER

Die Amerikaner erlebe ich da ganz anders. Vor allem in der riesigen amerikanischen Start-Up-Szene unter "jungen" Leuten gibt es oft einen extrem motivierenden spirit des Experimentierens. 
Und selbstverständlich gehört zum Experimentieren auch das Fehler machen. Für viele Amis ist ein Leben, das vor allem darauf aus ist, nichts zu vermasseln, völlig unverständlich. Man konzentriert sich nicht auf die Vermeidung von Fehlern, sondern auf das Erreichen von Zielen. Wenn man dann auf dem Weg zum Ziel immer mal wieder hinfällt - halb so schlimm. Das gehört ganz natürlich dazu. Und ist vor allem einkalkuliert.

Wann bist du das letzte Mal in Bereiche vorgestoßen, von denen du weißt, dass du definitiv noch kein Experte bist und insofern Fehler machen wirst, wenn du dich da rein gibst?

FUßBALL-PROFIS

Ok, was hat das jetzt alles mit der Fußball-WM zu tun?

Die Männer, die wir da Fußball spielen sind in jeder Hinsicht Voll-Profis. Sie machen jeden Tag nichts anderes als Fußball spielen. Und das seitdem die meisten 4 oder 5 Jahre alt sind. Sie haben seit Jahren ein Team um sich, dass ihr Training individuell perfektioniert. Wenn es in einem Bereich Experten gibt, dann sehen wir sie gerade jeden Tag auf unseren Fernsehbildschirmen vor uns.

Und jetzt kommt das, was mich so fasziniert. Obwohl diese Männer wahrlich alles dafür tun, um ihr Spiel zu perfektionieren, machen sie trotzdem ständig noch Fehler.
Und nicht irgendwelche Fehler. 
In jedem Spiel, das ich bisher angeschaut habe, ist mindestens einem Weltstar ein absoluter Anfängerfehler unterlaufen: Ecke ins Aus, grober Fehlpass ohne Bedrängnis, Abschlag ins Aus, Flanke ins Nirgendwo, Stoppfehler, Luftloch geschlagen, Freistoß 20m übers Tor, usw.

Was mich jetzt so verblüfft, ist der Fakt, dass sich keiner dieser Vollprofis durch diese Fehler davon abhalten lässt, weiterzuspielen. Man könnte ja denken, dass wenn einem solche groben Schnitzer unterlaufen, man zu sich sagt: "Ok, das war's. Ich hab's wirklich nicht drauf. Falsche Sportart für mich."

Aber Nein. Anscheinend gehören Fehler auf jedem Level mit dazu. Und sie stellen die genialen Fähigkeiten eines Pirlo, eines Ronaldos oder Lahms nicht in Frage. 

EIN PLÄDOYER

Was ich damit sagen will: Warum erlauben wir der Angst vor Fehlern uns immer wieder so zu bestimmen und zu lähmen, wenn sie doch sogar den Besten der Besten unterlaufen?

Ich will dafür plädieren:, 
  • dass wir uns die Experimentier-Mentalität vieler Amerikaner zulegen
  • dass wir voller Mut und kindlicher Neugier neue Dinge ausprobieren
  • dass wir uns in neue Bereiche vorwagen, obwohl wir schon vorher wissen, dass wir Fehler machen werden
  • dass wir uns ein Beispiel an den Fußball-Profis nehmen: Sie glauben an ihre Fähigkeiten, Talent, Potential, auch wenn ihnen immer wieder absolute Anfängerfehler unterlaufen
  • dass wir nicht bestimmt sind von Fehlervermeidung, sondern von dem Bestreben, unsere Träume zu erreichen.

Einen schönen Tag euch,
Nikolai 

  

Facts which might change your life (Part 1)

Hier seht ihr die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs:



















So sehen Sonntags alle Pfarrerinnen und Pfarrer in Hamburg und einigen anderen norddeutschen Städten aus.

Die entscheidende Frage, die sich mir sofort aufdrängt ist: Warum dieser riesen weiße Latz um den Hals? Was hat es damit auf sich?

Auch dieser Herr trägt einen:


















Und hier kommt die revolutionäre Antwort, die deinem Herzen endlich Frieden geben wird. 

Es handelt sich um einen sogenannten Mühlsteinkragen. Die Leute hatten damals oft Perücken auf und die wurden extra gepudert. Damit der Puder nicht auf die Kleidung fiel, schnallte man sich so einen Kragen um den Hals. 
Das Ding ist also eine Puderbremse.

Irgendjemand kam dann auf die Idee: "Hey, sieht doch eigentlich mega cool aus. Ich lass das einfach auch nach dem Pudern noch an." Und so trat der Mühlsteinkragen seinen Siegeszug an.

Lebensverändernd das zu wissen, oder? ;-)

Schöne Woche allerseits!
Nikolai

Die Sache mit dem Wetter

Ich bin gerade in Fribourg in der Schweiz und da war gestern nach einem extrem heißen Tag wolkenhafte Weltuntergangsstimmung angesagt.






Wahrscheinlich geht es dir ähnlich, wie mir, wenn du die Bilder siehst. Man denkt: "Alle Mann in Deckung. Hier geht's gleich richtig zur Sache."

Das Überraschende war dann aber, dass es trotz dieser dunklen Mauer, die direkt auf uns zukam, keinen einzigen Tropen geregnet hat. Irgendwie hat sich diese Wolkenfront, kurz bevor sie bei uns ankam, in normale Wolken verwandelt. Und so war es dann letztendlich ein angenehmer, bewölkter Frühsommerabend.

ERWARTUNG EINES GEWITTERS

Manchmal finde ich geht's einem im Leben genauso. Du siehst etwas Düsteres, Schwieriges, Herausforderndes auf dich zukommen. Es sieht gewaltig aus. Es schüchtert dich ein. Du bist dir sicher, dass es unabwendbar ist. Vielleicht geht's dabei um eine Krankheitsprognose oder ein Streit, der sich anbahnt oder ein Finanznot-Gewitter kommt scheinbar auf dich zu oder die Folgen einer scheinbar schlechten Entscheidung brauen sich am Himmel über dir zusammen.

DER SCHEIN TRÜGT OFT

Mich hat diese ganze Wolkenshow gestern mal wieder gelehrt, dass Vieles sehr viel krasser, heftiger, schlimmer aussieht, als es dann letztendlich ist. Oft ist unser Kopfgewitter sehr einschüchternd, aber wenn die Situation dann da ist, stellen wir überrascht fest, dass es doch ganz gut ging. Da passt das Sprichwort: Es wird Vieles nicht so heiß gegessen, wie es in unserer Vorstellung gekocht wird.

Hast du das auch schon erlebt? Oft merken wir es gar nicht. Aber wenn du mal darauf achtest, wie oft das Lebens-Wetter nachher doch besser ist, als es sich scheinbar abgezeichnet hat, kannst du fröhlich überrascht sein. 

BLEIB LOCKER!

Also: Locker bleiben! :-) Nicht schon vorher darauf wetten, dass etwas Negatives eintrifft! Die Realität hat viele Überraschungen parat. Lass dich nicht beeindrucken von irgendwelchen Schlechtwettermeldungen – entweder von anderen oder von dir selbst! So oft kommt es besser, als man dachte. 

Du darfst dich entspannen und im Jetzt leben! Das was kommt, kommt. Zu spekulieren, wie es sein wird, bringt meistens nichts. Es ist nämlich wie die Wettervorhersage: sehr unzuverlässig ;-). 

Stattdessen freuen wir uns an all dem Guten, was wir jeden Tag erleben und sind voller VERTRAUEN, dass wir auch in Zukunft versorgt werden.

Sonnige Zeiten euch!

Nikolai

Wenn du mal fällst: Krone richten und weiter geht's!

For ein paar Tagen musste ich mehrere Minuten herzlich laden, als ich bei meinem Freund Chris Tilling (blog.christilling.de) dieses von einer Überwachungskamera aufgezeichnete Video sah.

Ist der Typ geil oder geil?


Hahahahahaha...das Beste finde ich einfach, wie er so kurz rum guckt, Brust raus streckt und seine Arme lässig baumeln lässt.

JEDER 

Jeder fällt mal. Jeder übersieht mal was. Jeder hat mal Herausforderungen. Die Frage ist, wie du damit umgehst, wenn du fällst.

3 REAKTIONEN

Ich kenne viele, für die es extrem schlimm ist, hinzufallen. Sie fühlen sich dann schlecht und unfähig. Sie machen sich selber fertig. Stellen sich in Frage. Denken negativ über sich. Mögen sich nicht mehr. Zweifeln sich an. 
Oder sie bemitleiden sich und steigen so richtig schön in die Opferrolle ein. Sie baden sich im Selbstmitleid und sind unendlich traurig.
Oder die dritte Reaktion: Sie werden extrem wütend auf diese böse Welt. Mit hasserfülltem Zorn lästern sie dann über diese bösen Menschen, die ihnen das zugefügt haben.

NICHT HILFREICH

Ich finde alle 3 Reaktionen Quark. Warum?
Wenn du gefallen bist, ist es SCHON PASSIERT. Es ist vergangen. Du kannst es nicht rückgängig machen, die Vergangenheit nicht verändern. Also warum "den Fall" weiter thematisieren, sich darauf konzentrieren? Hilft das irgendwie? Macht das irgendwas besser? Ich denke nicht.

Leben kann man nicht im Liegen! Deshalb ist die Frage, wie wir nach einem Fall möglichst schnell wieder fit werden und auf die Beine kommen. Und genau an diesem Punkt ist meine Erfahrung, dass weder Selbstanklage, Selbstmitleid noch Wut mir beim Aufstehen und Weitergehen helfen.

PERSPEKTIVENVERÄNDERUNG

Was mir dagegen hilft, ist das, was unser Kollege oben so wunderbar verkörpert: Er konzentriert sich voll aufs AUFSTEHEN und dann aufs WEITERGEHEN. 

Ja, ihn haut's richtig auf die Schnauze.  
Ja, es ist seine Schuld.
Ja, es sieht richtig dumm aus.

Aber so what? Er schaut nicht zurück, sondern richtet seinen Blick nach vorne! Er fokussiert sich aufs wieder Laufen und nicht auf den Fall.

Wie gehst du mit dem Fallen um? Denkst du stunden-/ tagelang darüber nach und machst dann dich oder andere fertig? Oder lässt du den Fall Fall sein und überlegst, wie du JETZT wieder voller Freude, Mut und Energie laufen kannst?

"Wenn...dann..."–Denken oder das Jetzt genießen?

Kommen dir folgende Sätze irgendwie bekannt vor?

  • "Wenn dieser Konflikt geklärt ist, dann kann ich wieder entspannen."
  • "Wenn ich 5kg abgenommen habe, dann werde ich mich richtig wohl in meinem Körper fühlen."
  • "Wenn ich endlich einen Freund/Freundin hab, dann werde ich mich nicht mehr einsam fühlen."
  • "Wenn ich auf diese Frage eine Antwort gefunden habe, dann werde ich zur Ruhe kommen."
  • "Wenn ich mein Studium abgeschlossen/meine Haus-Arbeit geschrieben/meine Klausur hinter mir habe, dann kann ich den Sommer so richtig genießen."
  • "Wenn ich meine Wohnung aufgeräumt hab, dann gefällt's mir hier wieder."
  • "Wenn ich 500€ mehr im Monat verdiene, dann muss ich mir keine Gedanken mehr über Geld machen."
  • "Wenn ich einen neuen Chef hab, dann werde ich so richtig Gas geben beim arbeiten."
  • "Wenn ich in den Sommer-Urlaub geh, dann schnauf ich mal wieder so richtig durch."
  • "Wenn ich in Rente gehe, dann werd ich all diesen Träumen nachgehen."


EXTREM VERBREITET

Ich merke gerade, dass ich noch ewig so weitermachen könnte. Schockierenderweise fallen mir extrem viele solcher Sätze ein. Warum? Wahrscheinlich, weil ich sie ständig höre bzw. in vielen unserer zwischenmenschlichen Gespräche solche Sätze entweder explizit oder implizit gesagt werden.

Findest du dich in einem der Sätze wieder? Was ist dein "Wenn...dann..."? Worauf wartest du? Was muss passieren, damit du dein Leben so richtig genießen kannst? Worauf hoffst du, damit es bei dir losgehen kann mit dem Glücklichsein?

ZERSTÖRERISCHES MANGELDENKEN

Ich glaube, dass das "Wenn...dann..."–Denken zutiefst zerstörerisch ist. Warum?
Weil es in der Struktur dieses Denkens angelegt ist, dass es immer um die ZUKUNFT geht. Diese Art zu denken, vermittelt dir unterbewusst die ganze Zeit, dass deine Gegenwart, dein JETZT mangelhaft ist, dass etwas fehlt. Ein erfülltes Leben liegt diesem Denken zufolge in der Zukunft.  

Wenn du dich einmal auf dieses Denken einlässt, hast du schon verloren. Denn, es wird dann IMMER irgendwas geben, was noch fehlt, auf was du noch wartest. "Wenn...dann...–Denken" ist im Kern Mangeldenken und deshalb ist es ganz egal, welche Wünsche sich erfüllen, du wirst immer das Gefühl haben, dass es noch was braucht (und wenn es nur eine einzige Sache ist), damit du glücklich sein kannst.

Dieses Denken raubt dir auf Dauer jede Lebenskraft, jede Freude und vor allem raubt es dir Dankbarkeit. Du lebst mit diesem Denken die ganze Zeit in der Zukunft und das Jetzt nimmst du gar nicht wahr - es ist ja mangelhaft.

DIE WAHRHEIT

Deshalb mein Tipp heute ;-): LASS DICH NICHT AUF DIESES "WENN...DANN...–DENKEN" EIN!!

Die Wahrheit, die Realität ist, dass es jetzt gerade 1000 Gründe gibt, warum du glücklich sein kannst. Du kannst jetzt, in deiner Situation – genauso wie sie gerade ist – genießen! Und wenn du nur die Augen aufmachst, wirst du sooo viel finden, wofür du jetzt gerade dankbar sein kannst.

Du lebst im JETZT! Du freust dich an dem, was du hast, an dem, wer du bist. 

Es ist eine Perspektiven-Frage: Worauf schaust du? 

Wenn du ständig wartest, dass irgendwas passiert, bist du total passiv. Das ist die Opferrolle. Du bist dann abhängig von irgendwelchen Umständen, von irgendwelchen Ereignissen in der Zukunft, die vielleicht eintreffen, vielleicht aber auch nicht.

Willst du so leben? Ich nicht. :-)

EINE ENTSCHEIDUNG

Ich entscheide mich lieber dafür, mit dem zufrieden zu sein, was ich hier, heute habe. Und ich bin nicht nur zufrieden, sondern ich genieße es in vollen Zügen. 

Das macht Spaß! 

Frohe Pfingsten!

Stimmt was nicht mit uns Deutschen?

Vor kurzem lauf ich aus der RAN-Tankstelle raus und sehe diese Schild:

In der Unterschrift heißt es "Wir sind ein Volk der Widersprüche. Die 89 besten und skurrilsten Beispiele".

Als ich das gelesen hab, war ich zunächst verblüfft, dass in dieser Frage "Was stimmt nicht mit uns Deutschen?" grundsätzlich angenommen wird, dass etwas mit uns Deutschen nicht stimmt. Die Frage ist dann nur noch, was nicht stimmt.

FAST DRAUF REINGEFALLEN

Ich stand daneben und wäre auch fast drauf reingefallen. Fast hätte ich nicht hinterfragt, ob ich diese Grundannahme überhaupt teile, sondern wäre zusammen mit der BILD davon ausgegangen, dass es selbstverständlich ist, dass mit uns Deutschen etwas nicht stimmt.

Aber dann hab ich kurz nachgedacht und gemerkt, dass ich mich mit der Aussage überhaupt nicht identifizieren kann. 

DER SPIRIT DAHINTER

Der Spirit dahinter ist einer von Minderwert und Negativität. Hier schaut jemand durch die Fehler-Brille und durch die Problem-Brille.

Dieser Blick auf uns Deutsche begegnet mir ständig. Egal, welche Magazine ich lese, welche Leitartikel die online-News veröffentlichen: Immer wieder treffe ich auf dieses negative Denken.

Damit hab ich deshalb ein Problem, weil ich es für extrem gefährlich halte, dieser Denke zu glauben. Gefährlich deshalb, weil man dann sehr schnell all das Positive an uns Deutschen aus dem Blick verliert und anfängt, vor allem auf die Probleme zu schauen.

MEINE ERFAHRUNG

Meine Erfahrung ist aber, dass diese Problem-Orientierung selten etwas Gutes hervorbringt. Sie bringt Meckerei, Nörgelei, Unzufriedenheit, Frustration, Schlechtmacherei hervor. Aber hilft uns das weiter?

WIE DANN?

Ich bin eher für einen HOFFNUNGSVOLLEN Blick, eine Sicht, die bevor sie irgendein Urteil fällt, erstmal DANKBAR ist. 

Ich mag die Deutschen. Ich finde, mit uns stimmt viel. :-)

Wie siehst du das? 

Wie man ein wahres Kompliment macht

Das mit den Komplimenten ist so ne Sache. Ich bin ja der Meinung, dass Komplimente oft Teil des Problems sind, weil sie ein System bestätigen und stärken können, in dem Menschen sich dann gut fühlen, wenn sie etwas geleistet haben und jemand anders es honoriert.

DIE MEISTEN KOMPLIMENTE

Die meisten Komplimente hören sich in etwa so an:
"Du bist echt ein guter Fußballer."
"Deine Lasagne war hervorragend."
"Deine Masterarbeit fand ich sehr interessant."
"Genial, wie du deine Wohnung dekoriert hast."

Natürlich freuen wir uns über solche Komplimente, aber was ist, wenn man mal genauer hinschaut. Meistens geht es um irgendwelche Taten, die wir vollbracht haben. Wir haben irgendetwas geleistet und dafür bekommen wir dann ein Schulterklopfer. Wir werden dafür bestätigt, anerkannt, gelobt.

WAS WENN NICHT?

Was aber, wenn wir Tage habe, an denen wir nichts – nach gesellschaftlichen Standards – Lobenswertes vollbracht haben? Haben wir dann kein Kompliment "verdient"? Sollten wir uns wertloser, schlechter fühlen?

EIN WAHRES KOMPLIMENT

Natürlich nicht!!

Ich glaube, die Schönheit eines Menschen liegt nicht primär in seinem Verhalten, sondern in seinem SEIN. Ein Mensch ist immer unendlich kostbar und ein Wunder, das man jede Sekunde mit Komplimenten überschütten müsste. Einfach nur weil er/sie ist, existiert. Das reicht vollkommen für ein Kompliment. ;-)

Neulich in Stuttgart hab ich dann tatsächlich ein Beispiel dafür gefunden, wie sich so ein wahres Kompliment anhören könnte: 
























Wie würde es sich anhören, wenn man einen Menschen für sein Sein lobt? Fallen euch Beispiele ein?

Wahrscheinlich würde der Satz eher mit: "Du bist einfach..." anfangen. 

Wie schön ist es, ein Kompliment für etwas zu bekommen, das mein einfach ist, ohne das man sich angestrengt hätte oder etwas dafür kann. Das nenne ich ein wahres Kompliment.

Das Zauberwürfel-Prinzip

Wisst ihr, welches Spielzeug weltweit am meisten verkauft wurde (um genau zu sein ca. 350 Mio. Exemplare)?

Ich denke, die Antwort auf diese Frage könnte einiges über uns Menschen aussagen. 

Womit verbringen wir wohl am liebsten unsere Freizeit? Wofür sind Menschen in Massen bereit Geld auszugeben? Welches Spielzeug hat es geschafft, genau den Nerv der Leute zu treffen? Und was hat dieses Spielzeug, dass so viele Menschen es so lieben?

Und hier die spektakuläre Auflösung. Das weltweit am meist verkaufte Spielzeug ist....tadaaaa:















Der Zauberwürfel!

Oh ja, wir kennen ihn alle und sind wahrscheinlich alle schonmal an ihm verzweifelt.

Krasser Typ

Wer mal sehen will, wie sich jemand die Lösung der 43 Trillionen (!) möglichen Stellungen merkt, nur indem er sich den Würfel anschaut, und dann mit verbundenen Augen unter Wasser den Würfel löst, der ziehe sich dieses krasse Video rein:
https://www.youtube.com/watch?v=9PxDODp9Crs

1974 erfunden

Der Zauberwürfel wurde erst 1974 vom ungarischen Architekten Erno Rubik erfunden. Seitdem hat er seinen Siegeszug angetreten. 

Faszinierend finde ich, dass jemand überhaupt auf diese grandiose Idee kam. Rubik hat etwas unglaublich Komplexes (43 Trillionen mögliche Stellungen) und gleichzeitig enorm Simples (Lösung jeder Stellung in max. 20 Zügen) erfunden.

Das Erfolgsrezept 

Darin liegt wohl auch das Erfolgsrezept des Zauberwürfels. Wir Menschen lieben Herausforderungen, Hindernisse. Wir brauchen das Gefordertsein. So funktioniert ja auch jedes Computerspiel. Gleichzeitig macht es uns nur dann Spaß, wenn wir auch wissen, dass es lösbar ist.

Das Zauberwürfel-Prinzip

Viele sagen deshalb, dass der Flow-State, in dem alles so richtig flutscht und man sich pudelwohl fühlt, genau an dieser schmalen Grenze zwischen Unter- und Überforderung liegt.

Vom Zauberwürfel können wir lernen, dass es uns wahrscheinlich immer dann nicht besonders gut gehen wird, wenn wir entweder unterfordert sind (Lösung in 2 Zügen möglich) oder überfordert sind (Lösung in mindestens 100 Zügen möglich). Der Zauberwürfel dagegen hat den perfekten Mix geschafft.

Und du?

Wie sieht's bei dir aus? Im Job? In der Freizeit? Brauchst du gerade eher ein bisschen mehr Herausforderung oder ein bisschen weniger Komplexität? Oder hast du genau den perfekten Mix?

Meine 10 nächsten Bücher

Ich liebe Bücher. Was für eine tolle Erfindung :-).

Hier kommen die nächsten 10 Bücher, die ich sobald wie möglich lesen will:

1. Show Your Work!: How to share your creativity with the world (Austin Kleon)













2. Trust Me, I'm Lying: Confessions of a Media Manipulator (Ryan Holiday)













3. Blue Ocean Strategy: How to create uncontested market space and make the competition irrelevant (W. Chan Kim / Reneé Mauborgne)













4. Beyond Old and New Perspectives on Paul: Reflections on the work of Douglas Campbell (Ed.: Chris Tilling)













5. West of Jesus: Surfing, Science and the origin of Belief (Steven Kotler)













6. The Rise of Superman: Decoding the science of ultimate human performance (Steven Kotler)













7. Meditationen (Mark Aurel) 













8. Trotzdem lernen: lernen lernen (Vera F. Birkenbihl)













9. Show and Tell: How everybody can make extraordinary presentations (Dan Roam)













10. Aus dem Tode das Leben: Eine Untersuchung zu Karl Barths Todes- und Lebensverständnis (Yo Fukushima)













Ok, und hier noch ein Elftes ;-)

11. The Art of Learning: A journey in the pursuit of Excellence (John Waitzkin)













Welches Buch wollt ihr als nächstes lesen? Und vor allem warum? Habt ihr irgendwelche ganz heißen Empfehlungen?

Eine gute Woche Dir!!
Nikolai