Was ein blinder Ultra-Marathon-Läufer mit Dir zu tun hat

Ich finde es immer geil, wenn jemand kommt und meinen Das-ist-normal-Rahmen sprengt. 

Wir haben alle unbewusst innere Vorstellungen davon, was geht und was nicht geht; was normal ist und was nicht; was man machen kann und was nicht; was möglich ist und was nicht. 

Diese Vorstellungen haben wir solange, bis eine(r) kommt, der diese Vorstellungen nicht kennt und es einfach macht. Manchmal sind wir diese Person sogar selbst ;-).

Du willst ein paar Beispiele?

Du denkst, gute Trainings-/Outdoor-Bekleidung ist das A und O. Ohne Funktionsunterwäsche, Gore Tex, Micro-Softshell geht gar nichts? 

Check diese Typen aus. Die sind in der Montur bei knapp 30 Grad 50km gelaufen. Ja, der eine hat zwei Knochen um den Hals hängen!!


Du denkst: "Oh, da kann ich nicht hin. Da kann ich nicht mitmachen. Ich hab ja einen Hund, ein Haustier, ein Kind, einen Ehemann..."
Diese Frau ist den Ultramarathon (50km) einfach mit ihrem Hund gelaufen.


Oder er hier im Gelben: Ebenfalls 50km. Als Blinder! Nur durch eine Schnur mit seinem Guide (der mit dem Tattoo) verbunden. An der Hüfte des Blinden seht ihr ein kleines gelbes Schild "Blind".
Ihm hat einfach niemand gesagt, dass man als Blinder keine Ultramarathons laufen kann
(Dass er als Blinder trotzdem ein Smartphone benutzt, finde ich ziemlich cool ;-)


Was sind deine inneren Festlegungen, was "normal" ist; was möglich ist; was geht und was nicht geht?

Bist du offen dafür, dich immer wieder überraschen zu lassen? Bist du bereit, Dinge anders zu machen als die Masse, als die Leute um dich herum, als deine Geschäftskollegen, als deine Verwandten, als deine Eltern, als deine Freunde?

Irgendeiner muss immer der Erste sein und etwas tun, wovon die Leute bisher gesagt haben: "Das geht nicht!" Und das betrifft alle Bereiche: Sport, Beziehung, Glaube, Job, Politik, Kunst, Lebensstil, Kirche, Erziehung usw.

Ich will dich einfach ermutigen, dir was zuzutrauen! Sei mutig! Geh vorwärts! Probier's aus! Experimentier! Überwinde deine Grenzen! Mach was Verrücktes! Teste es selber! Think big!

Was man von der Dortmunder Südtribüne fürs Leben lernen kann




Samstag, 17:15Uhr, Dortmund, ausverkauftes Stadion mit gut 80.000 Menschen, Südtribüne:

Gerade hat Dortmund gegen Hannover gespielt. Dortmund steht vor dem Spiel mit dem Rücken zur Wand. Von den ersten 8 Spielen haben sie 5 verloren. Verlieren sie wieder, stehen sie auf Platz 15. Sowas gab es seit Jahren nicht mehr. Sie müssen dieses Spiel heute gewinnen. Alles sieht gut aus. Unter der Woche gewinnt man in der Champions League in Istanbul 4:0. 

Anpfiff. Dortmund hat gute Chancen, aber man merkt den Druck auf den Schultern den Spielern. Irgendwie sind sie nicht 100% bei der Sache. Der letzte Einsatz in den Zweikämpfen fehlt. Der Hannover-Torwart pariert zweimal glanzvoll. Und dann Freistoß Hannover: ca. 20m vom Tor entfernt. Ein herrlicher Schuss über die Mauer. Keine Chance für den Torwart. 1:0 Hannover. Dortmund will, aber es wird nicht reichen an diesem Samstag. Sie verlieren ihr 6. Spiel. Zuhause.

Was wird jetzt passieren? Wie werden die zigtausenden Dauerkarten-Hardcore-Fans der Südtribüne reagieren?
Ich steh mittendrin und bin gespannt. Ich überlege mir, wie's jetzt im Stuttgarter Stadion abgehen würde. Bin mir ziemlich sicher, dass es ein gellendes Pfeifkonzert geben würde.

Und dann fangen die Leute um mich herum plötzlich an zu singen:

Dortmund, Dortmund
Dortmund, Dortmund
Und wir werden immer Borussen sein
Es gib nie, nie, nie einen anderen Verein

Tausende singen aus voller Kehle. Keiner pfeift. Irgendwie breitet sich eine komische, positive Stimmung im Stadion aus. Die Mannschaft merkt, was passiert und sie kommt auf die Fans zu. Mit hängendem Kopf fangen sie an, für die Fans zu applaudieren. Minutenlang geht das so. Die Fans singen: Es gib nie, nie, nie einen anderen Verein und die Mannschaft klatscht. Man merkt, wie beide Seiten aus dieser Aktion Kraft ziehen und auftanken.

Als ich dann so vom Stadion weggelaufen bin, hab ich mich gefragt, was da eigentlich gerade unter der Oberfläche abging.
Dann ist mir bewusst geworden, was für eine unheimliche Kraft es hat, wenn dir jemand seine unbedingte Treue zuspricht. Und zwar dann, wenn du gerade versagt hast, verloren hast, es vermasselt hast, eine Niederlage einstecken musstest. 
Es gibt kaum etwas Schöneres, als zu erleben, dass jemand zu dir steht, wenn du unten bist. Das macht die Beziehung stark. Das gibt neue Kraft. Das lässt einen wieder aufstehen. 

Ich musste dann an eine Stelle im Römerbrief denken, in der Paulus an die römische Gemeinde schreibt:
Wer wird uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis oder Angst oder Verfolgung oder Hungersnot oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? (8,35).

Für Paulus ist klar: Es gibt nichts, gar NICHTS, was Gottes Liebe zu uns schmälern oder sogar auslöschen könnte. Er steht zu uns. Immer. 100%. Er ist treu. Er hält die Beziehung zu uns aufrecht. Egal, wie krass wir am Boden liegen. Es gibt für ihn nichts, womit wir uns disqualifizieren können. Wir dürfen verlieren. Er bleibt da. Wir losen und er singt: 

Du, Du, 
Du, Du
Und ich werde für immer Fan von dir sein
Es gibt nie nie nie eine Trennung zwischen uns.

Das ist doch mal geil, oder? :-)

Was darf sich bei dir ausbreiten? Niedergeschlagenheit oder Freude?




Good morning!!

Gestern hab ich was Interessantes gelesen: Wenn du einen Raum hast und du lässt da ein bisschen Gas rein, dann breitet sich das Gas immer im GANZEN Raum aus. Es ist egal, wie groß der Raum ist und wieviel Gas es ist. Das Gas ist im Raum und man wird es merken.

Dann musste ich daran denken, dass es oft in unserem Leben ähnlich ist: Bestimmte Stimmungen sind wie Gas. Sie breiten sich immer in unserem GANZEN Herz aus. Auch wenn du nur ein ganz bisschen dieser Stimmung rein lässt, sie breitet sich aus. Zwar ist sie dann weniger konzentriert, aber du fühlst es trotzdem überall.

Kennst du das? Nur ein bisschen das Gas der Einsamkeit und plötzlich riecht alles irgendwie ein bisschen nach Einsamkeit. Du fühlst dich allein. Niemand hat Interesse an dir. Leider ist es nicht so, dass sich das Gas der Einsamkeit nur in einer Ecke ausbreitet und im Rest deines Herzenraums riecht es weiterhin wunderbar nach Freude und Gemeinschaft. Nee, wenn du's reinlässt, setzt's sich immer auf alles – wie Tau. 

Es gibt so viele Gase, die wir in unser Herz lassen, weil wir denken, ist ja nur ein ganz kleines bisschen. Ein bisschen Schwermut. Ein bisschen Niedergeschlagenheit. Ein bisschen Bitterkeit. Ein bisschen Hass. Ein bisschen Neid. Ein bisschen Geiz. Ein bisschen Selbstzweifel. Ein bisschen Vorwürfe. Ein bisschen Schuldgefühle. Und so weiter.

Man denkt: halb so wild. Ist ja nur ein bisschen. Und schwupp di wupp, sind alle meine Gedanken und Gefühle von diesem Gas benebelt. Dabei wollte ich das vielleicht gar nicht. Aber so ist das eben.

Was ich damit sagen will: Es ist sooooo wichtig, dass wir darauf achten, welchen Gasen wir es erlauben, sich in unserem Herzen auszubreiten! Du hast die Power darüber. Du kannst das entscheiden. Achte darauf! 

Das Tolle ist nämlich: Es funktioniert in BEIDE Richtungen! Auch die guten Gase breiten sich überall aus und bevor du's checkst riecht plötzlich alles wunderbar nach guter Laune und du weißt gar nicht, woher's kam.

EIN PAAR BEISPIELE

Du entscheidest, ob du dich heute auf das Gas Schwermut einlässt: 
"Mein Job ist hart. Es ist alles so schwierig. Ich hab so viel zu tun. Keiner ist mit mir zufrieden..." 
oder auf das Gas Dankbarkeit:
"Fett, ich hab das diesen Privileg, eine Arbeit zu haben. Ich darf Herausforderungen haben und daran wachsen. Ich verdiene heute Geld für Dinge, die mir wichtig sind."

Du entscheidest, ob du dich heute auf das Gas Pessimismus einlässt:
"Ach, irgendwie geht's gar nicht richtig vorwärts bei mir. Jeder Tag ist gleich beschissen. Was soll heute schon anders sein?"
oder auf das Gas Hoffnung:
"Ich vertraue, dass eine gute Zukunft auf mich wartet - auch wenn ich's grade noch nicht sehe. Gott liebt mich und er tut alles dafür, dass jeder Tag lebendiger, erfüllter, freier, fröhlicher, schöner wird als der davor."

Du entscheidest, ob du dich heute auf das Gas Selbstmitleid einlässt:
"Warum passieren solche Sachen immer mir? Warum bin gerade ich so hässlich? Warum musste ich mit so einem unförmigen Körper geboren werden? Keiner mag mich wirklich aufrichtig. Mein Leben ist einfach schwer. Mein Los ist halt besonders hart. Was ich alles schon erleben musste. Ich bin so ein armes Schwein."
oder auf das Gas Proaktivität:
"Ich hab soooo unendlich viele Möglichkeiten, mein Leben selbst zu gestalten. Ich wohne in Deutschland. Ich bin frei. Ich darf selbst Entscheidungen treffen. Ich bin kein Opfer meiner Umstände, sondern ich ganz selbst etwas verändern. Heute geh ich einen minikleinen Schritt in die richtige Richtung. Weil ich kann."

Du entscheidest, ob du dich heute auf das Gas der Überforderung einlässt:
"Es ist alles so viel. Ich hab überhaupt kein Überblick. Ich hab so viele ToDos auf meiner Liste; so viele unbeantwortete Mails. Meine Kinder wollen so viel von mir. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Meine Hausarbeit überfordert mich total: so viel Literatur. Das Leben ist mir einfach überwältigend."
oder auf das Gas Vertrauen:
"Ich gehe heute EINEN Schritt. Ich vertraue, dass Gott mir bei allem hilft. Er verlangt nicht mehr von mir, als ich machen kann. Ich fang irgendwo an. Ich lasse meinen Perfektionismus los. Ich muss nicht alles durchschauen. Mein Glück hängt nicht von meiner Leistung ab. Ich lehn mich zurück und realisiere, dass ich für Gott ein Kind bin, um das er sich kümmert."

Was sind deine Gase? Welche Stimmungen sind es, die sich immer wieder bei dir ausbreiten? Nach was riecht's bei dir? Oft passiert das ja gar nicht bewusst, sondern heimlich, still und leise. 

Egal nach was es gerade bei dir riecht, ich sprüh dir auf jeden Fall eine Prise Hoffnung entgegen. Und eine fette Ladung Freude. :-)

4:50h auf den Beinen – So sah's aus:

Ok, Leute. 

Marathon geschafft. Ein Lebensziel erreicht!

Die ersten 28km liefen genau nach Plan. Danach ging's steil bergab ;-). 14km Qual bis ins Ziel.

Da ich mit meinem iPhone gelaufen bin, konnte ich immer ein paar Sekunden lang dokumentieren, was so abging.

Voilà:


Vor dem Start


km 10


km 20


km 30


km 40


Zieleinlauf 


Nach dem Rennen

Noch 2,5 Tage bis zu meinem ersten Marathon: Hipfelige Gedanken eines Anfängers

Servus!

In 2,5 Tagen ist es soweit. Um 09:30 Uhr start ich beim Botttwartal-Marathon. 42,195km durch die Pampa.

Der Traum eines jeden Hobbyläufers, die 4h-Marke zu knacken, bereit mir seit gestern Abend deutlich mehr Sorgen ;-).

Ich bin nach einem langen Tag gestern Abend noch in ein nahe gelegenes Stadion gefahren und bin mal 4km in dem Tempo gelaufen, das ich für eine Zeit unter 4h bräuchte. Ich müsste 42 Mal ca. 5:40 Min. pro km laufen. Und gestern hab ich gemerkt: Das wird echt happig! Da werd ich auf jeden Fall richtig leiden und am Ende auf dem Zahnfleisch daherkommen.

Aber trotzdem bleibt mein Ziel eine Zeit unter 4 Stunden. Der Thrill liegt nämlich genau darin, sich ein Ziel zu setzen, von dem ich weiß, dass es absolut offen ist, ob ich es erreiche.

WIE AM BESTEN MOTIVIEREN?

Seit gestern Abend mach ich mir dementsprechend die ganze Zeit Gedanken, was wohl die beste Taktik für meine Motivation während dem Rennen ist. Weil eins weiß ich: Die einzige Möglichkeit, wie ich eine Chance habe, die 3:59:59h zu erreichen, ist, während dem Rennen mental hoch-motiviert zu bleiben.

Was mich jetzt schon am meisten motiviert, die Herausforderung anzugehen, ist der Fakt, dass ich weiß, dass es physisch absolut machbar ist. In einer Extrem-Situation könnte sogar ein völlig untrainierter Mensch sowas schaffen. (hoff ich ;-)). Die körperlichen Reserven sind da.

GUTE MUSIK

Eine Sache, die mich auch sehr motiviert, ist gute Musik. Wobei das auch kippen kann. Hab ich schon beim Skizug der Gebirgsjäger erlebt. Irgendwann kann der Punkt kommen, dass du so angestrengt bist, dass du NICHTS mehr hören oder sehen willst, außer deine Füße, die ein Schritt vor den anderen setzen.

Ich werde also mit iPhone laufen. Mein Plan ist die ersten 2h Stunden einen Podcast zu hören, den ich mir aufgespart hab und auf den ich mega Bock hab (Tim Ferriss interviewt Tony Robbins - Juchu). Und dann, wenn's schwerer wird, werd ich auf Musik umsteigen. Dafür hab ich mir unter großem Leiden das neue Album von Clueso (Stadtrandlichter) aufgehoben. Kann's kaum erwarten, das endlich zu hören.

FUTTER WÄHREND DEM RENNEN

Eine andere Sache ist Ernährung vor und während dem Laufen. Da weiß ich auch noch nicht richtig, wie ich's mach. Ich hab mir ein paar so Gels gekauft (die von UltraSports erscheinen mir als besonders sinnvoll). Allerdings sind die so mega süß und eigentlich ess ich kaum Kohlenhydrate vorm Sport machen...mal schauen.
Zum Frühstück gibt's auf jeden Fall 4 Eier mit Salami in Kokos-Öl angebraten. Das ist mein Standard. Da weiß ich, was ich hab :-). 
Meine Frau und mein Kleiner sind auch am Start und werden wahrscheinlich die meiste Zeit beim Brunchen chillen. Vielleicht geb ich ihr noch irgendwas Salziges, was sie mir dann geben kann (ein Burger?).

ALLES OFFEN

Ach, das Geilste ist einfach, dass ich KEINE AHNUNG habe, wie's wirklich werden wird. Das liebe ich daran, wenn man Dinge das erste Mal macht. Man hat einfach keinen Referenzpunkt und deshalb heißt es am Ende nur: Spring!

Ich freu mich schon, euch meinen Nachbericht zu posten und bin sehr gespannt, welche neuen Erkenntnisse mir auf den 42km so kommen...

Wie du ein hoffnungsvollerer Mensch wirst

Hoffnung ist Lebenskraft. Eine gute Zukunft zu erwarten, erfüllt dich mit Tatendrang, Freude, Energie und Mut. Hoffnung treibt dich aus den Federn und motiviert dich, das Leben anzugehen, dich Herausforderungen zu stellen und proaktiv dein Leben zu gestalten. 

Hoffnung ist mega wichtig!

Deshalb:

Was füllt dich am meisten mit Hoffnung?
Was gibt dir so richtig Motivation?
Was inspiriert dich?
Was gibt dir den Glauben, dass eine bessere Welt möglich ist?
Was macht dich quick-lebendig?
Was weckt deine Kreativität?
Was verankert dich in der Liebe?
Was lässt dich eine gute Zukunft erwarten?

Bist du dir BEWUSST, was deine Antworten auf diese Fragen sind?

Hoffentlich! :-)

Meine Erfahrung ist allerdings, dass wir uns viel zu selten explizit Gedanken darüber machen, was genau es eigentlich ist, das uns mit Hoffnung füllt.

Es ist oft eher so eine Zufalls-Sache. Wir leben unser Leben, unseren Alltag und wundern uns dann oft, warum wir mal optimistisch sind und mal nicht; warum wir mal fröhlich sind und mal nicht; warum wir mal gut gelaunt sind und mal nicht; warum wir uns die Zukunft mal positiv ausmalen und mal nicht.

Auf Englisch sagt man: Going through the motions.

Was wäre, wenn wir mal einen genaueren Blick darauf werfen, warum wir mal mehr Hoffnung haben und mal weniger. 
Woran liegt das?

Ich würde so vorgehen: Wenn du das nächste Mal so richtig voller Hoffnung für dich, dein Leben, deine Umstände, deine Mitmenschen, die Welt bist, dann frag dich: 

Was hab ich heute gemacht/gelesen/gedacht/gesagt/..., dass ich grad so voller Hoffnung bin?

Finde heraus, wie DU am besten funktionierst! Du kannst das natürlich auch dem Zufall überlassen. Musst du aber nicht.

Die meisten Leute, die ich kenne, wissen nicht von sich selbst, was genau sie mit mehr oder weniger Hoffnung füllt. Das ist tragisch. Weil damit ist man dauernd Spielball der eigenen Gefühle oder der Umstände.

Du könntest dir z.B. vornehmen, eine Woche lang immer kurz inne zu halten, wenn du dich hoffnungsvoll, positiv, optimistisch, fröhlich fühlst. Du stoppst kurz und dann überlegst du, was passiert ist, dass es dir so geht. Die Antwort tippst du dann in eine Liste in dein Handy.

Nach einer Woche wirst du dich wesentlicher besser kennen :-).

Das können ganz unterschiedliche Dinge sein, die dann auf der Bin-voller-Hoffnung-Liste stehen:

  • spazieren gegangen
  • gelobt worden
  • mich mit Person xy getroffen
  • über Bibelvers xy nachgedacht
  • guten Espresso getrunken
  • lang geschlafen
  • lecker gegessen
  • positiven Zeitungsartikel gelesen
  • schönes Lied gehört 
  • joggen gewesen 
  • 5 Min. ruhig gewesen
  • was gebastelt
  • ToDos erledigt
  • mit jemandem telefoniert
  • einen alten Liebesbrief wieder gelesen
  • eine neue, geile Homepage entdeckt
  • jemandem geholfen
  • Nikos Blog gelesen
  • usw.
Umso genauer du weißt, was dich hoffnungsvoll zurücklässt, desto AKTIVER kannst du dein Leben gestalten.

Wenn du weißt, dass du für deinen persönlichen Hoffnungs-Tank jeden Tag eine Dosis von diesem oder jenem brauchst, dann kannst du ab jetzt AKTIV darauf achten.

Ich persönlich lerne mich in dem Bereich gerade immer besser kennen und bin fasziniert, zu beobachten, wie ich in manchen Bereichen funktioniere. Man merkt dann nämlich nicht nur, was einem Hoffnung gibt, sondern auch, was einem Hoffnung raubt. Auch ne wichtige Erkenntnis! :-)

In diesem Sinne: Einen hoffnungsvollen Dienstag allerseits!

Wie man 4 Millionen Mal um den Äquator kommt

Gestern hab ich eine coole Statistik gehört. 


Wusstest du, dass du ca. 100 Billionen Zellen hast? 

In jeder deiner Zellen ist deine DNA verstaut. Deine DNA (Deutsch eigentlich DNS ;-)) setzt sich aus ca. 3,2 Milliarden Bausteinen zusammen. Das ganze hast du doppelt, einmal von deinem Vater, einmal von deiner Mutter. So ist sichergestellt, dass du DU bleibst, wenn sich deine Zellen dauernd teilen.

Die einzelnen Bausteine sitzen hintereinander und ergeben ca. eine Länge von einem Meter. Das macht 2 Meter DNA in jeder einzelnen deiner Zellen!!!

Mit ein paar Abzügen heißt, dass die gesamte DNA in deinem Körper hintereinander eine Länge von 150 Milliarden Kilometern erreicht.

Das ist 4 Millionen Mal um den Äquator.
Ca. 400.00 Mal von der Erde zum Mond.
Oder 500 Mal zur Sonne und wieder zurück.

Einfach fett, oder?

Wenn man sich bewusst macht, aus welch kleinen Teilen wir bestehen (und Zellen sind ja dabei noch riesig), bin ich mir sicher, dass wir noch lange nicht am  Ende angekommen sind, wenn es darum geht, technologisch immer mehr Information auf noch kleineren Raum zu bringen (Mikrochips etc.). 

Das wird noch so spannend, was da noch alles kommen wird!

Der ernste Gott?

Wie ist Gott?

Ich stell mir in letzter Zeit immer wieder diese Frage. 

Wie die Menschen, die an den christlichen Gott glauben, diese Frage beantworten, kann man wohl am besten herausfinden, wenn man darauf achtet, wie sie mit Gott umgehen? 
Ganz konkret sieht man diesen Umgang mit Gott in Liedern, die wir ihm singen; in Gebeten, die wir an ihn richten und natürlich insgesamt im Gottesdienst.

Wenn man also mal genau hinhört, was bemerkt man dann?

Ich will mal beschreiben, was ich für einen Umgang mit Gott in vielen Liedern, Gebeten, Gottesdiensten und auch sonst wahrnehme und was bei mir daraufhin für ein Eindruck entsteht, wie Gott ist:

Man begegnet Gott meist respektvoll und mit Ernsthaftigkeit. Die Atmosphäre ist eher bedächtig, ernst, schwer, salbungsvoll, gravitätisch, z.T. angestrengt. Man redet langsam, in wohl gewählten Worten. 

MR. SERIOUS

Ich stell mir Gott dann als einen seriösen, wichtigen, ernsten König vor. Gott ist irgendwie groß. Er ist mächtig, stark. Er ist ehrwürdig und erhaben.

Ok. Ok? Irgendwie nicht ok! Mich kotzt das nämlich an. Wer eigentlich sagt nämlich, dass Gott wirklich so ist?

Warum sind in Deutschland die Kirchen nicht bekannt für ihre Lockerheit, ihren Humor, ihre Leichtigkeit, ihre Freude, ihr Lachen, ihr Tanzen, ihre guten Witze?? Ich denke, weil viele von uns, sich Gott so nicht vorstellen.

Aber warum eigentlich nicht? 

Umso länger ich in der Bibel lese und mit Gott rumhänge, desto mehr habe ich das Gefühl, dass er wesentlich witziger, lockerer, freundlicher, cooler, entspannter ist als ich dachte. Und gleichzeitig mit diesem Gefühl kommt der Verdacht auf, dass ich ihn seeehr lange missverstanden habe und genau dieses Missverständnis auch bei vielen Christen weit verbreitet ist.

Mir ist natürlich schon klar, dass Gott viele Seiten hat und dass alles seine Zeit hat. Aber kann es nicht sein, dass ganz viel von unserem Umgang mit Gott mehr durch irgendwelche sozio-kulturellen Hangseiten geprägt ist (Deutschland ist weltweit sicher nicht als das humorvollste, lockerste Volk bekannt), als durch das, wie Gott sich in Jesus offenbart hat?

Ich finde, wir fliegen die ganze Zeit in eine Richtung vom Pferd runter: Mir ist dieses ganze Gott-Business in Lieder, Gebeten, Gottesdiensten, christlichen Zusammenkünften einfach oft viel zu ernst.

*KICHER


 Ich erlebe einen anderen Gott. Einen, den Freude umgibt, wie eine Wolke. Einen, der einen zum Kichern bringt. Einen, der extrem entspannt ist. Einen, zu dem man kommen kann, wie man ist und nicht wie man sich vorstellt sein zu müssen. Einen, in dessen heiße Liebe wir eingewickelt sind, bevor wir überhaupt unseren Mund aufgemacht haben. Einen, der Sinn für Humor hat. Einen, der prustet und herzlich lachen kann. 

Wie seht ihr das? Was sind da eure Erfahrungen? Irgendwelche Kommentare?

Alles hat seine Zeit oder warum man manchmal länger braucht, wenn man sich beeilt















Am Stuttgarter Flughafen gibt es am Eingang eine riesen Drehtür. Sie ist in zwei Teile geteilt und dreht sich automatisch. Sie dreht sich allerdings seeeehr langsam. Was an einem Ort, an dem viele Leute in Eile sind, immer wieder dazu führt, dass jemand versucht, von innen gegen die Drehtür zu drücken, damit's schneller geht.
Und genau dann passiert immer das, was alle extrem nervt: Die Drehtür dreht sich noch langsamer. 
Manchmal gibt es dann ganz Hartgesottene, die, sobald sich die Drehtür wieder in normaler Geschwindigkeit weiterdreht, sofort wieder dagegen drücken und das ganze Spiel wiederholt sich von vorne.

Da ich das System Drehtür mittlerweile durchschaut habe (gibt's ja nicht nur am Flughafen, sondern auch in der UB etc.), hoffe ich immer, wenn ich drin bin, dass die Leute der armen Türe einfach ihre Zeit geben. 

Denn bei der Drehtüre gilt: Wer drängelt, verliert! Wer sich beeilt, braucht länger! Wer Druck macht, darf warten!

Die schnellste Art, wie man durch eine Drehtüre hindurch kommt, ist, indem man gar nichts macht und die Drehtür einfach ihr Tempo machen lässt.

BEEIL DICH!

Ich finde, dass wir in einer Zeit leben, in der einem dauernd vermittelt wird: Beeil dich! Gib Gas! Mach schneller! Kürz ab! 
Man bekommt manchmal das Gefühl, dass das Allheilmittel für mehr Erfolg in allen Lebensbereichen Stress ist.

Aber oft stimmt das einfach NICHT. Denn gibt es Situationen in unserem Leben, die sind wie die Drehtüre am Stuttgarter Flughafen. Sie brauchen ihre Zeit und wenn wir uns beeilen, brauchen sie sogar noch länger.

Kennst du solche Situationen? 

In der Bibel, im Buch Prediger, gibt's einen Vers, der heißt: Alles hat seine Zeit (Kap. 3,1)

Ich versuche in letzter Zeit immer wieder bewusst zu fragen, wieviel Zeit das braucht, was ich gerade mache bzw. welche Zeit das hat, was gerade ansteht. Weil so oft hetz ich rum und bin nicht nur gestresst, sondern brauch nachher sogar länger durch meinen Stress.

EIN PAAR BEISPIELE

In vielen Beziehungen mit anderen Menschen geht's mir so. Manche Dinge brauchen Zeit: Sich besser kennenlernen braucht Zeit. Wer bei jemandem, den er neu kennengelernt hat und dessen Freund er so gerne wäre, zu sehr auf die Tube drückt, bremst oft eher den Prozess oder die Drehtüre bleibt sogar ganz stehen. Das gilt vor allem, wenn du mit der Person nicht nur befreundet, sondern zusammen sein willst ;-).

Oder es gab einen Streit, eine Meinungsverschiedenheit, ein Missverständnis und es braucht einfach Zeit, bis wieder Vertrauen wächst, bis die Dinge wieder so sind, wie vorher. Das ist normal und ok so. Wer da drängelt, bewirkt oft das Gegenteil.

Oder wir sind auf einer Party/Geburtstag/Hochzeit und kennen kaum Leute. Ich hab oft die Erfahrung gemacht, dass sich meistens irgendwelche interessanten Gespräche ganz von selbst ergeben, wenn ich kein völlige Gestresstheit ausstrahle und panisch denke: Warum braucht das so lange, bis ich mit jemandem ins Gespräch komme.

Oder du fängst einen neuen Job an und willst natürlich alles ganz schnell durchschauen, verstehen, richtig machen. Manchmal beeilt man sich dann aber so in allem, dass man am Ende viel länger braucht, weil man durch den Stress die wirklich wichtigen Details übersieht. 

Viele von uns studieren oder machen eine Ausbildung. Kennst du das Gefühl bei einer Hausarbeit, dass du am liebsten alle Bücher auf einmal lesen würdest, um endlich zu checken, worum's in deinem Thema eigentlich geht. Auch da hab ich oft die Erfahrung gemacht, dass umso mehr ich mich stresse, desto länger braucht es oft, bis ich in der Materie bin. Wenn ich das Tempo mitgehe, dass so eine Hausarbeit/Studienarbeit/Doktorarbeit halt nunmal braucht, komm ich am Ende viel schneller ans Ziel.

VORBILD MOMO

Kennst du das Buch Momo von Michael Ende. Es ist eins meiner Lieblingsbücher. In Momos Welt sind alle extrem gestresst. Keiner hat Zeit. Jeder versucht dementsprechend irgendwo Zeit zu sparen. Alles muss schneller gehen. Hinter der ganzen Sache steckt ein Komplott: eine Gruppe von grauen Männern bunkert die ganze Zeit insgeheim für sich und lebt davon, dass die Menschen immer weniger Zeit haben.

Nur Momo sticht in dem ganzen Zirkus heraus, denn sie hat durchschaut, dass sie umso langsamer sie sich bewegt, sie desto mehr Zeit hat. Sie ist ein Kind, dass das Prinzip Beeilen noch nicht verinnerlicht hat und genau das wird ihr zum Glück. 
Sie lässt den Dingen ihre Zeit und ist damit dem Ziel eines erfüllten Lebens wesentlicher näher, als all die, die dauernd gegen die Drehtüre drücken. 

In diesem Sinne: Wenn du Stress hast, dann gib den Dingen ihre Zeit! So geht's oft am schnellsten vorwärts.

"Walk, don't run."

Walk, don’t run.
That’s it. 
Walk, don’t run. Slow down, breathe deeply, 
and open your eyes 
because there’s a whole world right here within this one. 
The bush doesn’t suddenly catch on fire, 
it’s been burning the whole time. 
Moses is simply moving slowly enough to see it. 
And when he does, 
he takes off his sandals. 
Not because the ground has suddenly become holy, 
but  because he’s just now becoming aware 
that the ground has been holy the whole time.
Efficiency is not God’s highest goal for your life,
neither is busyness,
or how many things you can get done in one day,
or speed,
or even success.
But walking-
which leads to seeing-
now that’s something.
That’s the invitation for every one of us today
and every day, in every conversation, interaction,
event, and moment: to walk, not run. And in doing
so, to see a whole world right here within this one.

– Rob Bell –

Bernhard Buebs überraschende Einschätzung, was das Geheimnis aller Pädagogik ist

Ich lese gerade ein sehr interessantes Buch von Bernhard Bueb. Es heißt Lob der Disziplin. Eine Streitschrift.

Bueb leitete über 30 Jahre die berühmte Privat- und Internatsschule Schloss Salem am Bodensee. 
In diesem Buch fasst er erstmals alles, was er in der Zeit gelernt hat, zusammen.

Dat ist der Mann und sein Buch.

 

An einer Stelle schreibt er darüber, was nach all den Jahren in der Praxis seiner Meinung nach das Geheimnis aller Pädagogik ist. Sein Ergebnis hat mich überrascht, leuchtet mir aber sehr ein. Voilá: 

"Jeder junge Mensch besitzt eine ihm eigene Begabung. Damit sie ans Licht tritt und er sie als seine Begabung entdecken kann, muss er an sich glauben lernen. Ein gesundes Selbstwertgefühl ist eine Quelle des Glücks und der Energie, umgekehrt ist mangelnder Glaube an sich selbst die Ursache von Unglück und Lähmung. 

Das ist das Geheimnis aller Pädagogik, junge Menschen so zu stärken, dass sie an ihre eigene Begabung zu glauben lernen. Der Glaube an sich selbst und das Selbstbewusstsein, etwas zu können, lassen den Einzelnen über sich hinauswachsen und befähigen selbst den mittelmäßig Begabten zu Taten, die einem Begabten, der nicht an sich glaubt, nicht möglich wären. 

Einen jungen Menschen zum Glauben an sich selbst, an die ihm eigenen Talente, zu Selbstvertrauen und daraus resultierender realistischer Selbsteinschätzung zu verhelfen ist die höchste Herausforderung an jeden Pädagogen und zugleich Prüfstein seines Könnens." (S. 161; Hervorhebungen meine)

Spannend, oder?

Am Ende geht's darum, dass Menschen anfangen, an sich zu glauben, sich zu vertrauen, zu sich zu stehen.

Wie man da hinkommt, versuche ich auf diesem Blog immer wieder zum Thema zu machen.

So steht's um mein Marathon-Training

Jetzt sind's noch gut 2,5 Wochen bis zu meinem ersten Marathon am 19.10. Ich dachte, ich berichte euch mal, wie's so mit meinem Training etc. läuft.

Am Samstag bin ich das erste Mal eine längere Strecke zum Training gelaufen (3h). Das war schon intensiv. Nach ca. 2h fingen dann alle möglichen Dinge an, ein bisschen weh zu tun, aber es ging letztendlich gut. Am nächsten Tag hatte ich nicht einmal Muskelkater, war aber sehr müde.

Dieses Wochenende will ich wieder eine längere Runde laufen. Am liebsten über 3h. Meine Hoffnung ist, dass sich mein Körper so umstellt, dass der Zeitpunkt ab dem es anfängt weh zu tun, immer später eintritt. 

LAAAAAANGSAM

Insgesamt laufe ich im Training sehr langsam, alles im aeroben Bereich, mit niedrigem Puls. So trainiere ich vor allem meinen Fettstoffwechsel und schone Gelenke, Knie und Psyche. Das langsame Laufen ist eine Wohltat und ich fühle mich danach nie ausgelaugt oder platt. 

BURPEES ROCKEN!

Ansonsten mach ich weiterhin meine Burpees. Mittlerweile bin ich bei 58 am Stück angekommen. Es ist einfach faszinierend zu sehen, wie sich der Körper auf die neue Belastung einstellt und dementsprechend anpasst. Noch vor 2 Monaten war ich nach ca. 20 Burpees völlig am Ende, meine Oberschenkel haben gebrannt und meine Lunge nach Luft geschnappt. Jetzt geht's echt geht ganz gut.

MOTIVIERT BLEIBEN

Allein der Fakt, dass ich mich vor gut 2,5 Monaten dafür entschieden habe, den Marathon zu laufen, hat mich den ganzen Sommer über trainingstechnisch motiviert gehalten. So ein konkretes Ziel mit einem konkreten Datum hilft enorm, mich zu fokussieren und zu motivieren. Dementsprechend kann ich es nur wärmstens empfehlen, sich solche konkreten sportlichen Ziele zu stecken!