30 Jahre auf der Erde – 30 Dinge, für die ich dankbar bin

Heute vor 30 Jahren wurde ich geboren. Seitdem bin ich da :-).

In den 30 Jahren sind mir so viele gute Dinge passiert, dass ich mir heute als Erstes mal überlegen will, für welche 30 Dinge in den letzten 30 Jahren ich dankbar bin.

Hier kommt meine Liste (in beliebiger Reihenfolge), wofür ich von Herzen dankbar bin:

1) meine tolle Frau
2) mein gesunder Sohn
3) meine liebevollen Eltern
4) meine einmaligen Schwestern
5) viele Sonnentage (so wie heute :-))
6) inspirierende Hochzeiten
7) lecker grillen
8) Fußball-Training
9) Fußball-Spiele
10) ein gesunder Körper
11) eine große Wohnung
12) mein himmlischer Vater
13) das neue Leben in Jesus
14) Himbeer-Mandel-Creme-Nachtisch von meiner Frau
15) Friede in Deutschland
16) ein sehr interessantes Studium
17) schöne Familienfeste
18) materieller Reichtum
19) viele Freunde
20) eine revolutionäre Gemeinde
21) spannende Blogs/Podcasts im Internet
22) gute Musik
23) nette Nachbarn
24) augenöffnende Bücher
25) ein toller Job 
26) Reisen in viele Länder
27) längere Auslandsaufenthalte
28) die 4 Jahreszeiten
29) schöne Autos
30) eine Welt voller Möglichkeiten

Insgesamt kann ich einfach nur sagen: Es geht mir sehr gut. Und dafür bin ich sehr dankbar. :-)

Siehst du Dornen oder Blätter?

Das ist Natasha: 

























Sie steht hier gerade vor der Hecke unseres Nachbarn. Wir haben sie adoptiert. Aus Sambia. Weil es ihr dort extrem schwer gefallen ist, Freunde zu finden, dachten wir, dass es ihr in Deutschland sicherlich besser gehen würde.

Meine Frau und ich waren also vor gut 2 Jahren auf einer Safari in Sambia und heute will ich deshalb ein paar Takte zu Natascha schreiben.

Sie fasziniert mich nämlich. Um genau zu sein fasziniert mich ihr Selbstverständnis.

Natashas Selbstverständnis

Sehr ihr die Hecke vor ihrem Gesicht? Das ist eine von diesen richtig fiesen Hecken. Die Dornen sind spitz und hart. Trotzdem stand Natasha da minutenlang und hat genüsslich von dieser Hecke gegessen.

Sie geht wie selbstverständlich davon aus, dass es etwas Gutes bei dieser Hecke für sie zu holen gibt. Das ist ihre Grundannahme, ihre Grundeinstellung: "Da gibt's was!"
Natürlich checkt sie auch, dass die Hecke voller Dornen ist. Aber das hält sie nicht davon ab, weiterzuvespern. Sie isst einfach – sehr graziös – um die Dornen herum. 

Es ist ihr auch egal, dass die Blätter nur miniklein sind und sie wahrscheinlich den ganzen Tag da stehen muss, um satt zu werden. 

Und zu guter Letzt rechnet sie fest damit, dass es ihr möglich sein wird, trotz ihres riesigen Mundes die Blätter abzupfen zu können.

Sie sieht nicht primär eine dornige Hecke mit Miniblättern, sondern einen bekömmlichen Mittagssnack.

Natasha mein Vorbild

Für mich ist Natasha ein Vorbild. Von ihrer Herangehensweise ans Leben kann ich mir eine Scheibe abschneiden.

Mein Leben ist nämlich nicht immer große Blätter ohne Dornen.
Sondern oft ist es vor allem kleine Blätter mit vielen Dornen, also Herausforderungen, Problemen, Sorgen, Konflikten usw. Oft steh ich dann davor und denke: "Oh no! Alles blöd. Heute gibt's nichts Gutes für mich zu holen."

Aber dann denk ich an Natasha und verändere meine Perspektive. Ich konzentrier mich nicht mehr auf die Dornen, sondern auf die kleinen Blätter, die IMMER auch zwischen den Dornen zu finden sind.
Ich verändere meine Grundannahme und sage: Egal, welche Probleme es gerade in meinem Leben gibt. Ich rechne fest damit, auch etwas Schönes, Gutes, Ermutigendes zu finden.

Dornen

Was fordert dich gerade heraus? Hast du Stress mit deinem Chef? Konflikte in deiner Beziehung? Schmerzen in den Knien? Bauchweh? Weißt du nicht, was du studieren sollst? Schiebst du eine wichtige Sache vor dir her? Schreit dein Kind dauernd? Fühlst du dich einsam? Müsstest du dringend mal wieder die Küche aufräumen?

Perspektivwechsel

Egal, was gerade die Dornen in deinem Leben sind. Die gute Nachricht ist: Es gibt auch Blätter. Wenn du deine Perspektive änderst und dich auf die Suche machst, nach dem Guten mitten im Chaos, wirst du es auch finden! 

Plötzlich entdeckst du, dass im gleichen Moment in dem du diese blöde Email von deinem Chef gelesen hast, ja draußen die Sonne scheint, die Vögel zwitschern, die Blumen blühen. Dornen oder Blätter?
Oder du bemerkst, dass obwohl dir zwar die Knie weh tun, dein Kopf heute richtig fit ist. Dornen oder Blätter?
Oder dir wird auf einmal mitten in deiner Einsamkeit bewusst, dass deine Nachbarin ständig das Gespräch mit dir sucht und du ja mal mit ihr reden könntest. Dornen oder Blätter?

Und über kurz oder lang sind dir die Dornen gar nicht mehr so wichtig, weil die Blätter so gut schmecken. Wie bei Natasha :-).

Bekehrung und Liebe

Mutter Teresa hat mal gesagt:

"Anfangs glaubte ich, bekehren zu müssen. Inzwischen habe ich gelernt, dass es meine Aufgabe ist zu lieben. Und die Liebe bekehrt, wen sie will."

Was für eine revolutionäre Einsicht!

Ich glaube wir Menschen versuchen immer wieder einander zu allem möglichen zu bekehren: zu einer bestimmten Religion, zum Vegetarianismus, zur AfD/SPD..., zum FC Bayern, zum Im-Sitzen-Pinkeln usw.

Veränderung

Bekehrung hat etwas mit Veränderung zu tun. Wenn wir andere zu etwas bekehren wollen, wollen wir, dass sich etwas bei ihnen verändert.

Aber wie kommt es zu dieser Veränderung?

Nach Mutter Teresa kann nur die Liebe wirklich verändern. Sie macht Herzen weich und offen. Nur in der Liebe fühlt sich der Mensch sicher, unbedroht, beschützt, wertgeschätzt, ernst genommen und kann sich öffnen.

Eine Aufgabe 

Ich finde es auch spannend, dass Mutter Teresa sagt, dass es ihre AUFGABE ist zu lieben. Das hört sich nach einer bewussten Entscheidung an, die sie getroffen hat.

Wenn man überlegt, was sie alles als ihre Aufgabe bei ihrem riesen Werk in Indien hätte anführe können, überrascht es doch einigermaßen, dass sie ihre Hauptaufgabe darin sieht, zu lieben.

Das macht alles sehr unkompliziert und einfach, oder?

Dankbarkeit

Bin heute morgen aufgewacht und war irgendwie gleich erfüllt von tiefer Dankbarkeit. 

Es gibt so viele Privilegien, die ich einfach habe. Und das alles, ohne dass ich irgendetwas dafür getan hätte.

Wieviele Menschen auf der Welt haben einen Laptop, eine 3-Zimmer-Wohnung, einen Kühlschrank, der auch noch voll ist, einen gesunden Körper, ein fröhliches Kind usw. 

Komische Reaktion

Manchmal sprech ich mich mit Leuten darüber und dann begegnet mir immer wieder eine äußerst komische Reaktion: sie fühlen sich schlecht dafür, dass sie so viel haben bzw. haben ein schlechtes Gewissen dafür. 

Und so überwiegt das Gefühl der Scham oder Schuld über dem der Freude und Dankbarkeit. Von wirklichem Genießen kann dann auch keine Rede sein.

Hattest du auch schonmal solche Schlechten-Gewissens-Gedanken, wenn du dann all deinen Reichtum denkst?

Ich glaub, dass das weder dir noch anderen irgendetwas bringt.

Genieß es!

Was dich dagegen wirklich glücklich machen kann, ist, wenn du dir jeden Tag bewusst machst, wie gut es dir geht und was dir alles geschenkt wurde.
 
Und dann genießt du es so richtig. Den ganzen Tag. Und ohne dass du es wirklich merkst, wirst du plötzlich ein sehr dankbarer Mensch. 

Das wiederum bringt deinen Mitmenschen sehr viel. Denn dankbare Menschen sind meistens fröhlich, ermutigend und großzügig. 

Wofür bist du gerade dankbar? Welches Privileg willst du heute so richtig genießen?

Warum das Ende so entscheidend ist

Kennst du das?

Der Kinofilm an sich war eigentlich ganz gut, aber das Ende war einfach nur schlecht. In welcher Erinnerung wirst du den Film haben?

Du warst auf einem Seminar oder Workshop und die Kursleiterin war relativ durchschnittlich, eher langweilig. Aber in der letzten halben Stunde des Seminars hat sie ihre persönliche Geschichte erzählt und was das heute Gelernte für einen Unterschied in ihrem Leben gemacht hat. Das war sehr spannend. Wie wirst du in 2 Wochen über das Seminar denken?

Oder: Du hattest ein schwieriges Gespräch mit dem Nachbarn, weil er immer wieder auf deinem Parkplatz parkt. Ihr habt euch ziemlich angezickt und es ging hin und her, aber am Ende habt ihr irgendwie die Kurve gekriegt und eine gute Lösung gefunden. Was wird dein Gefühl nach diesem Gespräch sein?

Neueste Untersuchungen

Neueste Untersuchungen zeigen, wie absolut entscheidend für unsere Wahrnehmung einer Situation deren Ende ist. Das, was am Schluss passiert, entscheidet darüber, an was ich mich erinnere.

Man hat unter anderem folgenden intelligenten Versuch gemacht:

Mehrere Versuchspersonen musste sich 8 Sekunden lang ein extrem lautes, unangenehmes Geräusch mit einem Kopfhörer anhören.

Kurze Zeit später mussten sie dasselbe Geräusch wieder 8 Sekunden anhören + weitere 8 Sekunden, nur dass das Geräusch in den letzten 8 Sekunden ein bisschen leiser war.

Danach sagte man den Probanden, sie müssten sich das Geräusch ein drittes Mal anhören, könnten aber zwischen Version 1 (8s) und Version 2 (8s + 8s ein bisschen leiser) wählen.

Das Versuchs-Ergebnis

Intuitiv hab ich sofort gedacht, dass sich alle für Version 1 entscheiden würden. Ist ja nur die Hälfte der Zeit Qual. Weit gefehlt!
Die Probanden entschieden sich fast ausnahmslos für Version 2.

Warum?

Weil Version 2 ein "angenehmeres" Ende hatte und ihr Gehirn deshalb Version 2 als insgesamt angenehmer abgespeichert hatte.

In anderen Versuchskonstellationen hat man exakt dieselben Ergebnisse erhalten: Ob eine Person das Experiment als angenehm oder unangenehm gespeichert hat, hing nicht vom Experiment selbst ab, sondern nur von dessen Ende. 

(Vgl. zu den Versuchen: Barry Schwartz – The Paradox of Choice)

Die Konsequenzen für uns

Ich finde das sehr spannend. Das heißt nämlich, dass wir so gepolt sind, dass das uns das Ende einer Sache / Situation am wichtigsten ist. Wir sind sogar bereit, länger oder mehr zu leiden, wenn nur das Ende gut ist. 

Mich hat das zum Nachdenken darüber gebracht, inwieweit ich diesen Ergebnissen in meinem Alltag Rechnung tragen kann. 

Einerseits will ich in Zukunft noch mehr darauf achten, wie ich einen Vortrag, Seminar, Predigt, Referat Gespräch, Telefonat, Blog-Post etc. beende, weil ich jetzt weiß, dass vor allem das Ende bei den Leuten hängen bleibt.

Andererseits will ich es mir selbst schön machen und darauf achten, dass meine Erlebnisse zumindest meistens ein schönes Ende haben. Untersuchungen haben z.B. gezeigt, dass ob ich einen Urlaub im Nachhinein als gelungen oder nicht gelungen bewerte hauptsächlich von dessen Ende abhängt. Das werde ich in Zukunft mehr im Blick haben. Ich will ja schöne Erinnerungen ;-).

Auch die Frage, wie ich mein Wochenende beende gewinnt so ganz neu an Relevanz.

Ich bin auf jeden Fall voll neuer Ideen :-).

Kennst du dieses Phänomen? 
Wo hast du das schonmal erlebt, dass sich die Erinnerung sehr parteiisch auf das Ende einer Situation konzentriert? 

Kalkplättchen in der Haut

Neulich hab ich was Interessantes über Seesterne gelesen:

In der Haut eines Seesterns gibt es kleine Kalkplättchen. Diese Blättchen sind durch Bindegewebe miteinander verbunden. 
Durch diese Konstruktion kann sich der Seestern bei Gefahr sicher panzern. Er zieht die Kalkplättchen zusammen und wird knochenhart. 

Wenn er allerdings jagen gehen will, kann er sich auch ganz weich und geschmeidig machen, indem er die Kalkplättchen "locker lässt". 




































Geile Sache, oder?

Irgendwie hat mich das Ganze an uns Menschen erinnert. 

Wir haben auch die Fähigkeit uns emotional ganz hart zu machen. Aber wie beim Seestern glaub ich, dass das in erster Linie ein Zeichen dafür ist, dass wir uns in Gefahr wähnen. Emotionale Härte ist ein Schutzmechanismus.

Wenn wir dagegen auf der Jagd nach Leben, Freude und Gutem sind, machen wir uns locker und werden geschmeidig.

In welchem Zustand bist du gerade? Angriff oder Abwehr? Jagen oder Zurückziehen? Schutz oder Vormarsch?

Viele Grüße und einen schönen Tag euch,
Nikolai  

Du bist WIRKLICH nicht deines eigenes Glückes Schmied!

Nachdem ein Freund von mir auf seinem Blog zu meinem gestrigen Post Stellung bezogen hat (http://www.brainhacking.de/brainhacking-sdk/2014/5/22/du-bist-deines-eigenen-glckes-schmied), hab ich Lust nochmal ein paar Zeilen zum Thema "Du bist (nicht) deines eigenes Glückes Schmied" zu schreiben.

Auch wenn es natürlich ein wichtiger Punkt ist, dass ich beeinflussen kann, wie ich auf Umstände reagiere, würde ich trotzdem nicht sagen, dass wir unseres eigenes Glückes Schmied sind.

Eine Frage der Perspektive

Meiner Meinung nach geht es hier um eine grundsätzliche Perspektiven-Frage: Wie seh ich mich und mein Leben? 
Seh ich mich trotz allem schaffen, entscheiden und tun als grundsätzlich Empfangender, Beschenkter?
Oder seh ich mich trotz allem Unbeeinflussbaren als grundsätzlich Meines-Eigenes-Glückes-Schmied?

Natürlich kann man jetzt sagen, dass das ja gar kein Gegensatz sein muss, sondern es könnte ja irgendwie eine Mischung von beidem sein: bisschen schmiede ich, bisschen "die Welt".

Grundbedürfnisse und Melodien

Das seh ich anders.
Für mich ist klar, dass, wenn ich nicht an der Oberfläche bleibe, sondern immer weiter zurückfrage – sozusagen bis zu den Grundbedürfnissen, am Ende bleibt: Ich bin ein grundsätzlich Beschenkter.

Das fängt schon damit an, dass ich überhaupt auf dieser Welt bin. Hab ich nicht geschmiedet. Geht weiter über die Luft zum Atmen, die mir irgendwie jeden Tag zur Verfügung steht. Hab ich nicht geschmiedet. Dann lebe ich "zufällig" in einem Klima, das perfekt in der Spanne liegt, das für mich als Mensch gut ist – im Gegensatz zum Rest des Universums. Hab ich nicht geschmiedet. Als Nächstes wurde für mich entschieden, dass die Natur Nahrungsmittel zur Verfügung stellt, die mir ein Überleben sichern. Hab ich nicht geschmiedet.

Wenn mein Leben ein Haus ist, dann scheint es ziemlich evident, dass das komplette Fundament des Hauses nicht von mir gebaut wurde.

Es scheint einen Grundmelodie zu geben, die diese Welt durchklingt. Es ist die Melodie der Gnade, des Beschenkt-Werdens.  

Und dann?

Jetzt könnte man entgegen: "Ja gut, die Grundbedürfnisse sind geschenkt, aber ab dann ist es deine Sache, was du aus deinem Leben machst."

Wirklich? 
Wenn uns schon alle Grundbedürfnisse erfüllt wurden, warum sollten wir denken, dass es ab dann plötzlich aufhört mit der Versorgung?

Wenn ich mir die Welt und mein Leben anschaue, ist es für mich viel naheliegender zu glauben, dass ich auch weiter in dieser grundlegenden Art und Weise ein Empfangender bleibe.

Alles ist Geschenk

Ich lebe mit der Perspektive: Alles ist Geschenk. Ich hab mir nichts selbst verdient. Natürlich hab ich für viele Dinge hart gearbeitet. Aber das ich überhaupt die Selbstdisziplin z.B. für eine Diplomarbeit aufbringen konnte, hab ich mir nicht selbst erarbeitet. Es wurde mir geschenkt. Natürlich gebe ich mir Mühe, ein umgänglicher Mensch zu sein, mit dem man leicht befreundet sein kann. Aber woher habe ich überhaupt die Kapazität, bemüht zu sein? Geschenkt. 

Egal was ich mir anschaue, am Ende komme ich immer beim selben raus: Das Leben ist eine Gabe. Ich bin einer, der fortlaufend, ohne das ich es verdient hätte, beschenkt wird.

Die Herausforderung

Ich weiß, dass diese Perspektive aufs Leben herausfordernd sein kann. Es ist dann nämlich sehr schwer, sich grundsätzlich etwas auf seine Erfolge (sei es ein gepflegter Garten, ein Eigenheim, ein Karrieresprung, eine gute Partnerschaft, eine gute Zeit im Marathon usw.) einzubilden. 
Freuen kann man sich selbstverständlich sehr wohl. Man weiß nur, dass es im entscheidenden Letzten nicht von einem selbst abhing.

Die Vorteile

Der große Vorteil dieser Lebensperspektive ist allerdings, dass sie einen enorm dankbar macht. Und Dankbarkeit fühlt sich sehr gut an. :-)
Außerdem führt sie zu einer tiefen Entspannung, weil ich, obwohl ich weiß, dass ich es in einem letzten Sinn nicht selbst in der Hand habe, ständig erlebe, dass ich versorgt werde.
Und wenn man erstmal die Augen aufmacht, sieht man diese Versorgung, das Beschenkt-Werden, die Geschenke überall im Alltag.

Für mich zumindest bestätigt sich die These "Du bist nicht deines eigenes Glückes Schmied" jeden Tag von neuem. Und das ist nicht ernüchternd, sondern hocherfreulich, denn ich wäre ehrlich gesagt heillos überfordert, wenn ich davon ausgehen würde, dass mein Lebensglück von meiner eigenen Klugheit, Weisheit und Weitsicht abhängt. All das ist nämlich oft sehr begrenzt. ;-)

Der Schmied

Vielleicht müsste man eher sagen: 
Geschmiedet wird zwar viel im Leben. Aber das Eisen, der Ambos, der Hammer und das Feuer sind einem geschenkt.

Du bist nicht deines eigenes Glückes Schmied!

Neulich hab ich mit einer Freundin über ihre Zukunftsplanungen gesprochen. Nach einer Weile wurde klar, dass sie sich mega unter Druck fühlt, weil sie das Gefühl hat, als hänge das Glück ihrer Zukunft komplett von ihr ab. 

Von ihren Leistungen. Von ihrem Engagement. Von ihrem Planen. Von ihrem Fleiß. Von ihrem Nachdenken. Von ihren Ideen. 

Sie fühlt sich mega gestresst, gehetzt und letztendlich überfordert.

Ich glaub das Problem liegt darin, dass sie der Lüge "Du bist deines eigenes Glückes Schmied!" aufgesessen ist.

Das Problem

Das Problem an diesem Sprichwort ist nämlich, dass es mindestens genauso viele Variablen gibt, von denen unsere Zukunft abhängt, die wir nicht kontrollieren und beeinflussen können wie Dinge, die wir in der Hand haben. Kannst du beeinflussen, ob dein Chef einen guten Tag hat, wenn er dein Arbeitszeugnis ausstellt? Ob dein Prof. durch dich unterbewusst an seine ungeliebte Tante erinnert wird? Ob du gesund bleibst? Ob die politische Situation so friedlich bleibt? ...

Dadurch dass wir seit so vielen Jahren in Deutschland im Frieden leben, glauben viele, sie könnten deshalb ihre ganze Zukunft kontrollieren. Alles sei planbar und vorhersehbar.

Überfordernd

Das ist aber eine heillose Überforderung und endet letztendlich in Stress und Frustration. Man denkt dann dauernd, man müsse sich nur noch ein bisschen mehr anstrengen, dann komme das Ergebnis heraus, das man sich so wünscht.

Was aber, wenn wir nicht unseres eigenes Glückes Schmied sind? Zumindest zu einem großen Teil nicht.

Was tun?

Ich glaube es fängt damit an, das wir uns erstmal bewusst machen, wie wenig wir bis jetzt selbst in der Hand hatten. Auf unserem Weg bis heute, wieviele Situationen/Menschen/Chancen sind uns "passiert", die wir so nicht geplant hatten? Wahrscheinlich sogar fast mehr als die, die wir ausgehirnt hatten.

Und dann in einem zweiten Schritt können wir uns vor Augen führen, wo wir heute stehen, obwohl wir soviel in der Vergangenheit nicht kontrollieren und beeinflussen konnten.

Dann merkt du, dass du irgendwie geführt worden bist. Dass dein Weg mit allen Höhen und Tiefen ein guter war. Dass jemand nach dir schaut. Dass jemand sich für deine Zukunft einsetzt. Deine Wege vorbereitet und dafür Sorge trägt, dass du zur richtigen Zeit am richtigen Ort bist.

Vertrauen

Und dann kann das in deinem Leben Einzug halten, was alles so unglaublich entspannt und erleichtert: VERTRAUEN.

Und eigentlich kannst du erst dann so richtig anfangen, dein ganzes Potential auszuschöpfen. Weil du nicht mehr von Zukunfs-Angst, Druck, Stress und Sorge bestimmt wirst. Du kannst endlich deine Kreativität und deine Träume ausleben.

Wie siehst du das?
Findest du, dass du deines eigenes Glückes Schmied bist?
Wo hast du schonmal erlebt, dass du deine Zukunft nicht selber in der Hand hälst? 

Grüße,
Niko

Leben

Ein neuer Tag beginnt.

  Die Sonne lacht.

    Das Herz wummert.

      Die Lunge atmet.

        Erwartung. Spannung. Vorfreude.

      Menschen werden dir begegnen. 

    Nichts ist schon entschieden.

  Ein Tag. Leben.

Wie ich es liebe.

Eine wichtige Frage fürs Entscheidungen treffen

Am Wochenende hab ich mit mit einer Person gesprochen, die mir erzählte, dass sie gerade nach vielen Jahren Studium merkt, dass sie eigentlich die ganze Zeit was ganz anderes studieren wollte. 

Jetzt ist sie aber Ende 20 und weiß nicht, ob es "Sinn macht" nochmal ein neues Studium anzufangen.

Ich hab sie dann nur gefragt: "Wenn du dir vorstellst, du hättest entschieden, dieses neue Studium anzufangen, fühlst du dich dann lebendig?"
Ihr ganzer Körper sagte JA.

Dann war für mich schon klar, dass es unabhängig von allen äußeren Konventionen, für sie wahrscheinlich die richtige Entscheidung ist, nochmal mit einem neuen Studium zu beginnen.

Schon oft hab ich erlebt, dass die Frage "Fühlst du dich, wenn du dich so oder so entscheidest, lebendig?" ein guter Wegweiser für die Richtung sein kann, in die wir gehen sollen.

Ich bin davon überzeugt, dass bestimmte Leidenschaften, Anliegen und Interessen in uns rein gelegt wurden. Wenn wir uns dem nähern, was unserer inneren Leidenschaft entspricht, fühlen wir uns automatisch lebendiger (d.h. motiviert, voller Tatendrang, energiegeladen, proaktiv, fröhlich glücklich, gespannt, interessiert usw.).

Vielleicht stehst du gerade vor einer großen (oder kleinen) Entscheidung und in deinem Kopf kämpfen vor allem rationale Pro- und Kontra-Argumente miteinander.

Dann könntest du dir einfach mal die Frage stellen: "Bei welcher Entscheidung würde ich mich lebendiger fühlen?" Und dann hör mal in dich rein! Ich glaube die Antwort auf diese Frage, kann ein wichtiger Schritt Richtung Eine-gute-Entscheidung-treffen sein.

Eine lebendige Woche allerseits!

Bleib dran! – Oder was wir von Van Gogh lernen können

Neulich sagte jemand in einem Podcast: "Und überlegen sie mal, niemand hätte die Ölfarben erfunden. Dann hätten wir heute keine Van-Gogh-Gemälde."

Dieser Satz ließ mich aufhorchen und erinnerte mich an ein kleines Detail über Van Gogh, das viele nicht wissen.

Ich will's euch heute sagen, in der Hoffnung, dass es euch genauso motiviert wie mich.

Kurz ein paar Facts zu Van Gogh:
Er war Holländer und lebte von 1853–1890. Er hinterließ 864 Gemälde und über 1000 Zeichnungen. Interessanterweise entstand sein ganzes Werk erst in den letzten 10 Jahren seines Lebens (für die, die denken, in der Rente könnte man nichts mehr rocken ;-)).

Diese Gemälde von Vincent van Gogh heißt Porträt des Dr. Gachet























Es wurde 1890 gemalt.

Ok, was soll daran so besonders sein?

Naja, es war bis 2004 das teuerste jemals verkaufte Gemälde (Picassos Junge mit Pfeife löste ihn 2004 ab). Ein gewisser Saito Ryoei zahlte 1990 bei einer Auktion in New York sage und schreibe 82,5 Mio Dollar dafür.

Und jetzt das kleine, aber spannende Detail, das viele nicht wissen: Van Gogh verkaufte zu Lebzeiten maximal 10 Bilder. Viele sagen sogar, er habe nur ein einziges Bild verkauft. Dokumentiert ist der Verkauf des Bildes Roter Weinberg an Anna Boch für läppische 400 Francs (damals 78 Dollar, heute 1200 Dollar).

Das heißt: Heute einer der bekanntesten, wichtigsten, am meist gefeierten und teuersten Künstler der Welt hat zu seinen Lebzeiten so gut wie nichts mit seiner Kunst verdient.

Was mich jetzt fasziniert und inspiriert, ist, dass Van Gogh sich damals nicht davon hat beeindrucken lassen, dass seine Kunst nicht gefeiert wurde und er nicht - wie andere - reich damit wurde. Er hat einfach weiter gemalt. Er hat es nicht gemacht, um damit reich zu werden, sondern einfach, weil er einen inneren Antrieb dazu hatte.

Er ist sich und seiner Berufung treu geblieben – auch ohne die Bestätigung durch den großen Erfolg. Zum Glück. Denn heute wissen wir, dass er einer der größten Künstler ever war.

Was ist deine Berufung? Wozu treibt es dich? Was erfüllt dich?
Egal was es ist, nimm dir ein Beispiel an Vincent van Gogh und bleib dran, auch wenn die Leute um dich herum es noch nicht wertschätzen.
Wenn du es gut und schön und inspirierend findest, dann mach's! Es lohnt sich auf jeden Fall!

Zum Schluss noch eines meiner Lieblingsbilder von Van Gogh: Der Sämann



















Viele Grüße,
Niko

Afrika vs. Europa

Gestern hab ich eine Freundin in ihrem Büro besucht. Sofort ist mir die riesige Weltkarte an ihrer Wand aufgefallen.

Aber irgendwie war es keine normale Weltkarte. Die Länder sahen so verzogen aus. Dann erklärte sie mir, dass es sich bei der Karte um eine besondere Karte handelte. Die Karte war eine sogenannte PETERS-PROJEKTIONS-KARTE. Bei dieser Art von Karten werden alle Länder der Erde ihrer Fläche nach dargestellt. 

Das fand ich richtig interessant. Was mir sofort ins Auge stach, waren 2 Dinge:

1. Wie miniklein Europa im Vergleich zum Rest ist. (Allein Brasilien ist 40x so groß wie Deutschland.)

2. Wie riesig der afrikanische Kontinent ist.

Irgendwie spannend, wenn man überlegt, welch unterschiedlich wichtige Rollen Europa und Afrika in der Weltpolitik und vor allem in der Weltwirtschaft spielen.

Ich bin mal gespannt, ob es irgendwann auch eine Zeit geben wird, in der Afrika seiner riesigen Fläche entsprechend ins Weltgeschehen eingreifen wird...

Wie findet ihr die Karte?
Was fällt euch auf?




Wie du morgens aufstehst, wenn der Wecker klingelt: 5 praktische Tipps (Teil II)

Gestern ging es vor allem um die positiven Folgen des Aufstehens-Wenn-Der-Wecker-Klingelt (AWDWK).

Heute werde ich euch ein paar praktische Tipps weitergeben, die mir geholfen haben.

Vorher aber noch zwei wichtige Anmerkungen:

1) Zu manchen von euch passt das AWDWK überhaupt nicht. Dafür gibt es unterschiedlichste Gründe: für manche z.B. ist die schönste Schlafenszeit gerade die Snooze-Zeit. Noch ein bisschen im Halbschlaf weiterdösen ist da Belohnung pur. 

Wenn du zu den Leuten gehörst, denen das AWDWK mehr stresst als gut tut, dann relax! Genieß dich so, wie du bist! Und versuch auch nicht jemand zu werden, der du einfach nicht bist.

2) Selbst wenn du zu denen gehörst, die wirklich ernst mit dem AWDWK machen wollen, geht es hier nie um Perfektion, sondern nur um eine Richtung in die man sich bewegt. 
Es geht nicht um abstrakte Gesetze, die dazu führen, dass du dich mega schlecht fühlst, wenn du mal spontan Bock hast, länger zu schlafen als die Uhrzeit, die du dir am Abend vorgenommen hattest. Es geht vielmehr um  die Schaffung eines neuen Default-Rituals, das dann flexibel genug für Ausnahmen ist.

Ok, jetzt aber zur Praxis.

Was hat mir geholfen?

1. Sei dir bewusst, wieviel Schlaf du wirklich brauchst!
Wenn du regelmäßig weiterschlafen willst, wenn dein Wecker klingelt, brauchst du wahrscheinlich einfach noch Schlaf. Schlaf ist absolut entscheidend für fast alles. Kürz nie daran! Das rächst sich auf Dauer. Wenn du also AWDWK willst, dann ist der erste Schritte, dass du dich mal ehrlich fragst, mit viel Schlaf du dich grundsätzlich fit fühlst.

Jetzt kommt der Clou: Wenn du weißt, dass du, um fit zu sein, ca. 8h Schlaf brauchst und dein Wecker nach 8h klingelst, weißt du unterbewusst, dass du eigentlich genug Schlaf hattest und es objektiv keinen Grund gibt, Snooze zu drücken. Dir fehlt also die Ausrede, weiterzuschlafen, denn mal abgesehen von deinem Gefühl, hattest du objektiv genug Schlaf.

2. Geh früh genug ins Bett!
All deine guten Vorsätze, wann du aufstehen willst und vor allem, wieviel Spaß dir das machen soll, bringen nichts, wenn du nicht so ins Bett gehst, dass du genug Schlaf bekommst.

3. Kenn dein Melatonin-Spiegel!
Was dich in deinem Körper am Morgen müde fühlen lässt, ist in erster Linie das Hormon Melatonin. Direkt wenn du aufwachst, ist der Gehalt im Blut noch relativ hoch und du fühlst dich müde. Spannend ist jetzt aber, dass der Melatonin-Spiegel schon nach ein paar Minuten Wachzeit (Licht, Bewegung, Trinken) rapide abfällt. Den Effekt hast du bestimmt schon öfter erlebt. Nach ein paar Minuten, nach denen du dich aufgerafft hast aufzustehen, fühlst du dich schon gar nicht mehr so müde.

Mir hilft es sehr, mir das morgens bewusst zu machen. Ich sag mir dann: "Ok, du bist jetzt noch mega müde, aber das ist nur dein Melatonin. Sobald du aufstehst, wird es in ein paar Minuten viel besser."

4. Mach ein Experiment!
Einer der Hauptgründe weiterzuschlafen, wenn der Wecker klingelt, ist einfach nur, dass es zur Angewohnheit geworden ist. Das morgendliche Hauen auf den Wecker ist ein Ritual geworden. 

Deshalb: Schaff ein neues Ritual!
Um ein neues Ritual wirklich zu etablieren, braucht man ca. 21 Tage (3 Wochen). Ich würde mir also vornehmen, ein 3-wöchiges AWDWK-Experiment zu starten. Du nimmst dir konkret vor, in dieser Zeit, wirklich aufzustehen, wenn der Wecker klingelt. Du siehst es als Experiment, um zu schauen, ob es zu dir passt und wie es sich anfühlt. Wichtig ist, dass du wirklich 3 Wochen durchziehst, weil es sonst kein neues Ritual wird und du dich jeden Morgen neu anstrengen musst.
Sehr hilfreich und motivierend ist auch, sich Experiment-Partner zu suchen, die mitmachen. 

5. Steh SOFORT auf!
Das ist der wichtigste praktische Tipp. Er hat mir am meisten geholfen. Wenn du dir vornimmst, aufzustehen wenn der Wecker klingelt, dann denk morgens keine Sekunde darüber nach, ob du nicht noch kurz liegen bleiben könntest, sondern mach es zu deiner Gewohnheit, SOFORT aufzustehen, wenn der Wecker klingelt. 

Keine Überlegungen, kein Rumphilosophieren, einfach SOFORT AUFSTEHEN. Irgendwann ist das so normal, dass es automatisch wird. Dein Körper weiß dann: Wecker klingeln = aufstehen. Das ist für ihn ein und dieselbe Sache. Und dann hast du gewonnen :-).

Hoffe, das bringt euch was. 

Was hilft dir beim morgendlichen Aufstehen?

Viele Grüße,
Niko

Wie du morgens aufstehst, wenn der Wecker klingelt: 5 positive Folgen (Teil I)

Guten Morgen!

Seit einigen Monaten hab ich mir angewöhnt, immer sofort aufzustehen, wenn der Wecker klingelt.

Ich genieße den positiven Effekt davon sehr und deshalb will ich eine zweiteilige Mini-Serie zu diesem Thema schreiben.

Heute will ich euch erstmal 5 positive Folgen meines Aufstehens-Wenn-Der-Wecker-Klingelt nennen.

In Kürze folgt dann Teil II, wo es darum gehen soll, was mir ganz praktisch bei der Sache geholfen hat.

Also los geht's:
Dieses Aufstehen-Wenn-Der-Wecker-Klingelt (AWDWK) ist ja eigentlich nur ein sehr kleines Ding, aber es hat meiner Meinung nach enorm große Konsequenzen.

Hier kommen mal 5 positive Folgen:

1. Tages-Planung klappt 

Ganz simpel. Wenn ihr euch am Abend einen gewissen Zeitplan für den nächsten Tag überlegt und dann erstmal später aufsteht als geplant, wird es sehr schwer eure Pläne durchzuhalten.
Wenn du allerdings AWDWK, schaffst du die besten Voraussetzungen dafür, dass deine Tages-Planung aufgeht.

2. Guter Tages-Start (Selbstwertgefühl)

Wenn du AWDWK, kann es zwar sein, dass du noch kurz (ca. 5 Min.) müde bist, aber trotzdem wirst du dich enorm gut fühlen. Du bist nämlich dem, was du dir am Abend vorher vorgenommen hattest, treu geblieben. Du kannst dich also auf dich verlassen. Das fühlt sich gut an und entwickelt eine gute Dynamik für den Tag.

3. Gutes Selbstdisziplin-Training (Entscheidung über Impuls)

AWDWK ist ein super Selbstdisziplin-Training, weil du lernst, dein Gefühl (Müdigkeit) deiner Entscheidung (aufstehen um ...Uhr) unterzuordnen. Du lernst, nicht impulsiv zu entscheiden ("Ahh, ich bin noch mitten im Traum, ich hau besser die Snooze-Taste."), sondern nach dem, was du vorher – unabhängig von den aktuellen Gefühlen – als eine gute Entscheidung definiert hast. Das nennt man Selbstdisziplin. 
Und das machst du auch noch gleich als erste Aktion am Morgen. Das programmiert dich für einen Tag, bei dem du weißt, dass du (wenn du willst) jederzeit Herr über deine Impulse sein kannst.

4. Ermöglicht Morgen-Routine

Morgen-Routinen bzw. Tagesstart-Rituale sind eine super Sache (dazu mal ein anderer Post). Sie lassen sich allerdings nur schwer einhalten, wenn du immer wieder zu unterschiedlichen Uhrzeiten aufstehst. Wenn du AWDWK, weißt du innerlich, dass deine Morgen-Routine klappen wird. Denn du hast sie ja wahrscheinlich in deine Aufstehzeit am Abend vorher einkalkuliert. Das fühlt sich ebenfalls super an und gibt dir einen tollen Tagesstart.

5. Bringt Kontinuität 
Wenn du jeden Morgen aufstehst, wenn du das Gefühl hast, ausgeschlafen zu sein, wird es wahrscheinlich sehr schwer, eine Kontinuität in deinen Morgen reinzubekommen. Für viele ist das gar kein Problem. Dann passt ja alles. :-)
Für die, die aber eine gewisse Vorhersehbarkeit genießen, zumindest wann sie grob mit ihrem Tag starten, ist es äußerst hilfreich, wenn sie wissen, dass sie es schaffen, aufzustehen, wenn der Wecker klingelt.
Dann können sie nämlich überlegen, wann generell eine gute Aufwach-Zeit wäre und sofort kommt Kontinuität in den Tagesablauf.

Fallen Dir noch weitere positive Neben-Effekte ein?

Viele Grüße,
Nikolai

Motivation durch Gelassenheit

Du wachst morgens auf und fühlst du dich irgendwie antriebslos und unmotiviert.

Du denkst über den Tag nach und dir fällt vor allem eine laaaaange Liste an To-Dos (z.B. Mails beantworten, Pflanzen gießen, Eltern anrufen, kochen, Aufräumen, einen Aufsatz lesen, Auto zur Werkstatt...) ein.

Du weißt schon, bevor du mit irgendwas anfängst, dass du eh nicht alles schaffen wirst und auch gar nicht kannst, weil du dann einen 76-Stunden-Tag bräuchtest. 

Was jetzt? Was tun?

Es gibt 2 Optionen:

1. Option
Du gibst dich voll in deine Frustration und Überforderung rein und fühlst dich dann unmotiviert und gelähmt. Du entscheidest dich, angesichts der vielen Aufgaben lieber zu kapitulieren und verbringst dann deinen Tag mit rumgammeln, YouTube-Videos gucken, Blogs lesen und Snacks essen.

2. Option 
Du raffst dich auf, strengst dich an, reißt dich zusammen und versuchst, so produktiv wie irgend möglich zu sein. Du machst dir einen Tagesplan und organisierst jede Stunde minutiös durch, sodass du möglichst viele Aufgaben erledigt bekommst.

Ich halte ehrlich gesagt von beiden Optionen nichts. Denn beides Mal ist vorausgesetzt, dass sich dein Tagesglück an der Erledigung deiner ToDos entscheidet. Einmal bist du frustriert, weil du wenig erledigt hast, einmal geht's dir besser, weil du zumindest ein paar Aufgaben geschafft hast.

Aber wer sagt eigentlich, dass ToDos so wichtig sein müssen?

Ich glaube es gibt für den Umgang mit der oben beschriebenen Antriebslosigkeit noch eine 3. Option:

3. Option
Du entspannst dich und nimmst deine ganzen mega wichtigen Aufgaben nicht sooooo ernst. Du entscheidest dich, dass deine Gefühle und dein Tagesglück nicht davon abhängig sind, wieviele Dinge du erledigt bekommen hast. Du nimmst also aktiv die ToDos von ihrem Thron. 

Und plötzlich kann es passieren, dass sich ganz heimlich, still und leise doch ein bisschen Motivation für deinen Tag hineinschleicht, weil du irgendwie entspannter, lockerer, leichter und vor allem gelassener auf deinen Tag schaust.

Kennt ihr dieses Phänomen? Was sind eure Erfahrungen?

Viele Grüße,
Niko




MUSST du wirklich?

Kennst du diese Sätze?

"Ich ruf dich gleich zurück, ich muss nur noch kurz das Auto parken."
"Ich muss heut unbedingt noch Rasen mähen."
"Ah da kann ich leider nicht, ich muss da arbeiten."
"Ich geh ne Runde joggen und dann muss ich noch Jessica zurückrufen."
"Ich komm um 17 Uhr dazu, muss noch bossle an meiner Hausarbeit schreiben."


1 Tag lang

Heute will ich dich ermutigen, mal einen Tag darauf zu achten, wie oft du "Ich muss" sagst.
Bis vor ein paar Monaten hab ich mir gar keine Gedanken über das Thema gemacht. Und dann hab ich mal darauf geachtet und war geschockt, wie oft ich in allen möglichen Situationen am Tag "ich muss" sag.

Wir haben uns so daran gewöhnt, dass wir gar nicht mehr hinterfragen, was wir da sagen. Und wenn es dann die Leute um uns herum auch noch ständig tun, erscheint es einem irgendwann ganz normal.


Unpräzise

In jedem der 5 Sätze oben ist es - gelinde gesagt - unpräzise, "Ich muss" zu sagen. Weil die Person nicht wirklich muss - sie WILL, sie WÄHLT, sie ENTSCHEIDET SICH FÜR, aber sie muss nicht.

Ich bin mir sicher, dass in 90% der Fälle, in denen wir "ich muss" sagen, wir nicht wirklich müssen. Niemand zwingt uns. Wir könnten auch anders. Klar, es hätte Konsequenzen, wenn wir nicht arbeiten gehen, nicht bügeln, nicht unsere Kinder zum Karate fahren. Aber müssen tun wir nicht.

Stattdessen wollen wir ein bestimmtes Ergebnis, ein bestimmtes Ziel erreichen (Geld verdienen, einen schönen Garten, fitte Kinder, eine gute Beziehung zu Jessica, einen guten Studienabschluss usw.) und deshalb WÄHLEN wir ein bestimmtes Verhalten, das uns diesem Ziel näher bringt.


Perspektiven-Veränderung

Sobald wir das realisieren, ändert sich plötzlich sehr viel in unserer Perspektive aufs Leben.
Warum?

Wenn wir ständig "Ich muss" sagen, sagen wir zu uns selbst unterbewusst den ganzen Tag, dass unser Leben eine Reihe von ZWANG-Tätigkeiten ist. Wir habe das Gefühl, das wir gar nicht unser Leben leben, sondern OPFER höherer Gewalten sind, denen wir folgen müssen. Wir fühlen uns unfrei und es kommt uns vor, wie wenn alle möglichen Dinge Chef in unserem Leben sind, aber nicht wir selbst. 

Kannst du dir vorstellen, dass das enorm demotiviert und lähmt?


Wochen-Experiment

Mein Vorschlag heute ist: 
Versuch mal nur eine Woche für jedes "Ich muss", "ICH WILL" oder "ICH WÄHLE" zu sagen.

Am Anfang ist das sehr herausfordernd. Es kann sogar unangenehm werden. Denn wenn du "ICH WILL" sagst, übernimmst du plötzlich Verantwortung für deine Handlungen, für deine Entscheidungen. Und plötzlich muss du darüber nachdenken, ob du das überhaupt wirklich willst

Ich empfehl dir in solchen Situationen zu fragen, welchem Ziel dein Handeln dient. Willst du dieses Ziel wirklich erreichen? Falls ja, dann kannst du auch "Ich will noch bügeln/ Rasen mähen/ Küche machen/ die Kinder abholen..." sagen. 


Vielleicht denkst du: "Ja, aber Niko, ich muss meinen Chef zurückrufen. Was denkt der sonst über mich?"
Du musst nicht! Du könntest es auch lassen und würdest im äußersten Fall gefeuert werden. Das wäre aber noch lange nicht dein Tod. Es gibt Schlimmeres ;-). 
Du willst deinen Chef zurückrufen, weil dir dein Job bzw. dein Verhältnis zu deinem Chef wichtig ist. 


Bewusst leben

Sich das bewusst zu machen, macht einen riesen Unterschied. Denn dann fängst du an bewusst zu leben. Du fängst an Verantwortung für dich, dein Leben, deine Entscheidungen zu übernehmen. Du bist nicht mehr nur ein Fähnchen im Wind, Opfer des Lebens, sondern Kapitän am Steuerrad deines Lebens.

Fühlt sich am Anfang vielleicht bisschen ungewohnt an, aber auf Dauer ist es ein viiiiiiel besseres Gefühl!

Ich hab vor ein paar Monaten angefangen, damit rumzuexperimentieren und muss  ;-) will sagen, dass es einen enormen Unterschied in meinem Leben und in meiner Perspektive aufs Leben macht.


Und bei dir?

Wie sind deine Erfahrungen mit dem Thema?
Sagst du oft "Ich muss"?
Findest du es gibt Dinge, die wir wirklich müssen?

Ein schönes Wochenende euch,
Niko 

Kreativität braucht Begrenzung: ABC-Listen (Teil II)

Hallöchen!

Hier kommt der zweite Teil unserer kleinen Kreativitäts-Serie.

Wenn es also stimmt, dass absolute Wahlmöglichkeit in absoluter Lähmung endet, ist die Frage, wie wir uns bestimmte Grenzen selbstauferlegen können, die unsere Kreativität fördern.

Schreib dir ABC-Listen!

Angenommen du willst eine Hausarbeit zu einem bestimmten Thema schreiben (z.B. Das Kaufverhalten der Generation Y) oder einen Blog-Eintrag ;-) oder du fragst dich, welcher Job am besten zu dir passt oder du weißt nicht, was du studieren sollst oder du willst irgendwo einen Vortrag halten oder du heiratest bald oder deine Freundin hat Geburtstag oder...

Dann hast du wahrscheinlich Tausend Gedanken zum Thema in deinem Kopf. Wenn du jetzt einfach damit anfängst, das alles irgendwie aufzuschreiben (sog. Brainstorming), kann das sehr demotivierend sein. Warum? Zu viel Freiheit, zu wenig Grenzen.

Viel besser ist es, wenn du deinen Gedanken Leitplanken setzt, an denen sie sich orientieren können.

Das kannst du hervorragend durch ABC-Listen.

Wie geht das?
Du nimmst einfach ein DinA4-Papier, schreibst an den linken Rand von oben nach unten die Buchstaben A bis Z und fängst an, bei den Buchstaben, bei denen dir ein Wort zu deinem Thema einfällt, dieses Wort rechts daneben zu schreiben. 
Du musst nicht zwanghaft überall was eintragen, sondern lass deine Augen immer wieder von oben nach unten wandern und da, wo dir was kommt, schreibst du's auf.
Das machst du ein paar Minuten lang und legst die Liste dann weg. In ein paar Stunden/Tagen kannst du wieder neu damit beginnen

Zum Thema Kreativität braucht Begrenzung könnte das z.B. so aussehen: 

A    Arbeitsintensität
B   brauchen wir
C
D    demotiverend
E    Einfälle // Effektivität
F    Fortschritt
G   Genial
H   Hirnzellen aktivieren
I    Ideen // intelligent
J    
...

Das Tolle an dieser Methode ist, dass du zu einen überrascht sein wirst, wieviel Wissen/Gedanken/Ideen du zu dem Thema schon hast und du zum anderen gleich eine Strukturierung deiner Einfälle auf Papier hast.
Dein Verstand liebt es, wenn du ihm Strukturen vorgibst, in die hinein er seine Gedanken ausgießen darf.

Die ABC-Listen sind auch super für Schule, Uni und Arbeit. Immer wenn du deiner Kreativität auf die Sprünge helfen willst, gib ihr zunächst mal diese einfache ABC-Listen-Begrenzung und sie wird es dir danken.

Probier's mal aus! Der Aha-Effekt ist enorm.

Das mit den ABC-Listen hab ich übrigens von einem guten Freund, Alex. Der hat es wiederum von Vera Birkenbihl.
Dieses Buch von ihr ist ein toller Einstieg ins Thema:













Welche freiwillgen Begrenzungs-Methoden fallen dir noch ein? 

Freu mich über Erfahrungs-Rückmeldungen zum Thema ABC-Listen!

Bis bald,
Niko