Bernhard Buebs überraschende Einschätzung, was das Geheimnis aller Pädagogik ist

Ich lese gerade ein sehr interessantes Buch von Bernhard Bueb. Es heißt Lob der Disziplin. Eine Streitschrift.

Bueb leitete über 30 Jahre die berühmte Privat- und Internatsschule Schloss Salem am Bodensee. 
In diesem Buch fasst er erstmals alles, was er in der Zeit gelernt hat, zusammen.

Dat ist der Mann und sein Buch.

 

An einer Stelle schreibt er darüber, was nach all den Jahren in der Praxis seiner Meinung nach das Geheimnis aller Pädagogik ist. Sein Ergebnis hat mich überrascht, leuchtet mir aber sehr ein. Voilá: 

"Jeder junge Mensch besitzt eine ihm eigene Begabung. Damit sie ans Licht tritt und er sie als seine Begabung entdecken kann, muss er an sich glauben lernen. Ein gesundes Selbstwertgefühl ist eine Quelle des Glücks und der Energie, umgekehrt ist mangelnder Glaube an sich selbst die Ursache von Unglück und Lähmung. 

Das ist das Geheimnis aller Pädagogik, junge Menschen so zu stärken, dass sie an ihre eigene Begabung zu glauben lernen. Der Glaube an sich selbst und das Selbstbewusstsein, etwas zu können, lassen den Einzelnen über sich hinauswachsen und befähigen selbst den mittelmäßig Begabten zu Taten, die einem Begabten, der nicht an sich glaubt, nicht möglich wären. 

Einen jungen Menschen zum Glauben an sich selbst, an die ihm eigenen Talente, zu Selbstvertrauen und daraus resultierender realistischer Selbsteinschätzung zu verhelfen ist die höchste Herausforderung an jeden Pädagogen und zugleich Prüfstein seines Könnens." (S. 161; Hervorhebungen meine)

Spannend, oder?

Am Ende geht's darum, dass Menschen anfangen, an sich zu glauben, sich zu vertrauen, zu sich zu stehen.

Wie man da hinkommt, versuche ich auf diesem Blog immer wieder zum Thema zu machen.

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