Der ernste Gott?

Wie ist Gott?

Ich stell mir in letzter Zeit immer wieder diese Frage. 

Wie die Menschen, die an den christlichen Gott glauben, diese Frage beantworten, kann man wohl am besten herausfinden, wenn man darauf achtet, wie sie mit Gott umgehen? 
Ganz konkret sieht man diesen Umgang mit Gott in Liedern, die wir ihm singen; in Gebeten, die wir an ihn richten und natürlich insgesamt im Gottesdienst.

Wenn man also mal genau hinhört, was bemerkt man dann?

Ich will mal beschreiben, was ich für einen Umgang mit Gott in vielen Liedern, Gebeten, Gottesdiensten und auch sonst wahrnehme und was bei mir daraufhin für ein Eindruck entsteht, wie Gott ist:

Man begegnet Gott meist respektvoll und mit Ernsthaftigkeit. Die Atmosphäre ist eher bedächtig, ernst, schwer, salbungsvoll, gravitätisch, z.T. angestrengt. Man redet langsam, in wohl gewählten Worten. 

MR. SERIOUS

Ich stell mir Gott dann als einen seriösen, wichtigen, ernsten König vor. Gott ist irgendwie groß. Er ist mächtig, stark. Er ist ehrwürdig und erhaben.

Ok. Ok? Irgendwie nicht ok! Mich kotzt das nämlich an. Wer eigentlich sagt nämlich, dass Gott wirklich so ist?

Warum sind in Deutschland die Kirchen nicht bekannt für ihre Lockerheit, ihren Humor, ihre Leichtigkeit, ihre Freude, ihr Lachen, ihr Tanzen, ihre guten Witze?? Ich denke, weil viele von uns, sich Gott so nicht vorstellen.

Aber warum eigentlich nicht? 

Umso länger ich in der Bibel lese und mit Gott rumhänge, desto mehr habe ich das Gefühl, dass er wesentlich witziger, lockerer, freundlicher, cooler, entspannter ist als ich dachte. Und gleichzeitig mit diesem Gefühl kommt der Verdacht auf, dass ich ihn seeehr lange missverstanden habe und genau dieses Missverständnis auch bei vielen Christen weit verbreitet ist.

Mir ist natürlich schon klar, dass Gott viele Seiten hat und dass alles seine Zeit hat. Aber kann es nicht sein, dass ganz viel von unserem Umgang mit Gott mehr durch irgendwelche sozio-kulturellen Hangseiten geprägt ist (Deutschland ist weltweit sicher nicht als das humorvollste, lockerste Volk bekannt), als durch das, wie Gott sich in Jesus offenbart hat?

Ich finde, wir fliegen die ganze Zeit in eine Richtung vom Pferd runter: Mir ist dieses ganze Gott-Business in Lieder, Gebeten, Gottesdiensten, christlichen Zusammenkünften einfach oft viel zu ernst.

*KICHER


 Ich erlebe einen anderen Gott. Einen, den Freude umgibt, wie eine Wolke. Einen, der einen zum Kichern bringt. Einen, der extrem entspannt ist. Einen, zu dem man kommen kann, wie man ist und nicht wie man sich vorstellt sein zu müssen. Einen, in dessen heiße Liebe wir eingewickelt sind, bevor wir überhaupt unseren Mund aufgemacht haben. Einen, der Sinn für Humor hat. Einen, der prustet und herzlich lachen kann. 

Wie seht ihr das? Was sind da eure Erfahrungen? Irgendwelche Kommentare?

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