Scham - Teil 1

Im zweiten Schöpfungsbericht ab Genesis 2,4b wird berichtet, wie Gott Adam und Eva erschafft und sie in den Garten Eden setzt, um ihn zu bebauen und zu bewahren. 

Zum Abschluss des Berichts heißt es dann in Vers 25: Und sie waren beide nackt, der Mensch und seine Frau, und sie schämten sich nicht.

Ich finde es hochinteressant, dass der Erzähler hier betont, dass der ursprünglich von Gott für die Menschen intendierte Zustand, ein Zustand ohne Scham war. 
Das heißt aber im Umkehrschluss, dass der Erzähler eines der Hauptprobleme der Menschheit in der Scham sieht. Er will ja hier einen Kontrast setzen zu dem Zustand, der Adam und Eva dann später bestimmt, wenn sie die von der Frucht des Baumes gegessen haben.

Das hat mich zum Nachdenken gebracht. Ein Text, der über 2500 Jahre alt ist, erkennt, dass ein idealer, paradiesischer Zustand, ein Zustand ohne Scham wäre. 

Ich glaube, er hat damit den Nagel auf den Kopf getroffen. Denn Scham ist wirklich eines der Hauptprobleme der Menschen. 
Scham fängt immer so an: "Mit mir stimmt etwas nicht...". Scham ist das Gefühl, nicht in Ordnung zu sein. Scham ist, in bestimmten Situationen am liebsten nicht zu sein. Scham ist Makel. Scham ist Minderwert. Scham ist ein sich am tiefsten Punkt des Wesens in seiner Haut unwohl fühlen. 

Und all das, 
gab es im Garten Eden
NICHT.

Scham war nie von Gott geplant oder intendiert. Er hat die Menschen ursprünglich ohne Scham geschaffen. 

Und sie waren beide nackt, der Mensch und seine Frau, und sie schämten sich nicht.

Einen schönen Mittwoch Dir!

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