Eine Nacht im Krankenhaus und was mir dabei bewusst wurde

Vor Kurzem war ich ungeplant eine Nacht im Krankenhaus, weil es mir nicht so gut ging (mittlerweile ist alles wieder in Ordnung :-)).

Dabei ist mir vor allem eine Sache aufgefallen, die ich heute gerne mit euch teilen will.

Es war ca. 23:30Uhr, als ich stationär aufgenommen wurde. Ich meldete mich bei einer Schwester und die führte mich in ein Zimmer, wo zwischen zwei anderen Männern noch ein Bett frei war. 
Wir kamen rein, sie machte ein Licht an und bat mich, mich an den kleinen Tisch im Zimmer zu setzen und ein Formular auszufüllen. Dafür machte sie mir ein weiteres Licht an. Sie redete in normaler Lautstärke mit mir. Dann ging sie. Nach einigen Minuten kam sie wieder, erklärte mir die Funktionen der Bettfernbedienung und legte mir eine Infusion. 
Mein linker Zimmernachbar war mittlerweile komplett wach und tippte etwas in sein Handy und mein rechter Zimmernachbar wälzte sich hin- und her. Dann meinte sie, sie würde in ein paar Minuten noch einmal kommen, um mir ein Schmerzmittel zu bringen. Licht aus. Kurz warten und dann eeendlich schlafen. Dachte ich. Nach ungefähr einer halben Stunde kam sie, Licht an, Schmerzmittel. Dann konnte ich tatsächlich kurz schlafen, bevor irgendjemand um 3 Uhr wieder rein kam, um eine Urinprobe aus dem Bad zu holen. Die ganze Nacht über brannte ein kleines Licht am Türeingang, das man nicht ausmachen konnte. Um 7 Uhr kam dann die erste Visite.

Insgesamt hab ich in der Nacht max. 2-3 Stunden wirklich geschlafen und war dementsprechend am nächsten Tag fertiger, als ich vorher war.

Irgendwie krass, oder? Da wird so ein mega Aufwand betrieben, um die Patienten bestmöglich zu versorgen, aber das Wundermittel schlechthin, wird mit Füßen getreten: SCHLAF. 
Eigentlich müssten Krankenhäuser der Ort sein, an dem am meisten darauf geachtet wird, dass die Patienten möglichst gut und ungestört schlafen können - vor allem vor dem Hintergrund der neuesten Studien zur Bedeutung des Schlafes. Scheinbar ist aber genau das Gegenteil der Fall.

Das Erlebnis hat mich daran erinnert, wie oft mir das auch in meinem Alltag so geht. Manchmal versuchen wir an allem Möglichen herumzuschrauben, um etwas zu verbessern, aber die eine RIESIGE Stellschraube direkt vor unserer Nase übersehen wir. 

Deshalb: "Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?" Manchmal machen wir's komplizierter, als es sein müsste. Die Dinge, die unser Leben besser machen, liegen uns oft direkt vor der Nase. Aber vielleicht sind sie uns manchmal fast zu simpel und wir suchen lieber weiter nach komplexeren Lösungen...

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