Liebe macht aufmerksam

Neulich saß ich im Wohnzimmer auf unserem Teppich und mein Sohn spielte vor mir mit seinem Holzauto. Ich las Spiegel. Schon eine ganze Weile.

Irgendwann wurde mein Kleiner quengelig und unruhig. Ich ignorierte es erst und las weiter, aber er wurde nicht zufriedener. 

Und dann klickte es bei mir: Ich hatte ihm schon eine Weile keine volle Aufmerksamkeit mehr gegeben. Also legte ich den Spiegel weg und konzentrierte mich voll auf ihn und sein Holzauto. Wir spielten zusammen und in kürzester Zeit ging es ihm wieder wunderbar.

Am Abend musste ich noch über die Situation nachdenken und mir wurde dabei sehr deutlich, wie wichtig AUFMERKSAMKEIT für die Liebe ist. Wer liebt, macht die Augen auf. Wer liebt, merkt, was der andere braucht. Wer liebt, ist da. Ganz da. Beim anderen. 

Ich kann meinen Sohn nicht abstrakt lieben. Er fordert meine konkrete Liebe ein und die besteht darin, dass ich ihm meine GANZE Aufmerksamkeit schenke. Dann kommt sein Herz zur Ruhe. Dann fühlt er sich wertvoll, wichtig, ernst genommen und geliebt.

Viele von uns erleben ständig einen Mangel an wahrer Aufmerksamkeit, an wirklicher Präsenz von anderen. Oft merkt man, dass das Gegenüber in Gedanken noch irgendwo anders ist oder dauernd zum Nachbartisch schaut oder aufs Handy oder eigentlich lieber ein Buch lesen will oder...

Wie anders ist da Gott. An Jesus seh ich, dass er GANZ da ist und mir seine VOLLE Aufmerksamkeit schenkt. Aus Liebe. Zu meiner Freude. Das ist herrlich. Und befreit mich, auch selber diese Art des Aufmerksam-Seins wiederzuschenken.

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